Produktpiraterie23.000 Kilogramm falsches Waschpulver in Köln entdeckt

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Ein Zollbeamter

Ein Zollbeamter hält eine Kelle "Halt Zoll'. In Köln haben Zollbeamte fast 24 Tonnen gefälschtes Marken-Waschpulver sichergestellt.

Das Material hätte rein mengenmäßig ausgereicht, um den Tagesbedarf aller Einwohner Kölns zu decken.

Marken- und Produktpiraterie beschäftigt das Hauptzollamt immer wieder, aber dieser Fall ist außergewöhnlich wie kurios: 23 000 Kilogramm gefälschtes Waschpulver entdeckten Fahnder in einem Lkw, der geplante Transport endete beim Zollamt in Wahn. „Diese enorme Menge liegt knapp über dem durchschnittlichen Tagesverbrauch an Waschpulver aller Einwohner der Stadt Köln zusammen“, sagt Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln. „Es war in mehr als 5400 nachgeahmten Verpackungen eines bekannten Waschmittelherstellers auf dem Weg aus der Türkei nach Deutschland.“

Der Originalwert der Ware habe fast 110.000 Euro betragen. Der Originalhersteller sei über die Sicherstellung informiert worden und könne nun zivilrechtlich gegen den Empfänger aus Mülheim an der Ruhr vorgehen. Das gefälschte Waschpulver wurde bereits im Auftrag des Markeninhabers vernichtet. „Bei Produktfälschungen denken viele Menschen in erster Linie an teure Handtaschen, Uhren oder Schuhe. Aber wir haben auch schon gefälschte Knopfzellen-Batterien, Rasierklingen, Glühbirnen oder Kondome sichergestellt“, ergänzt Ahland.

Die Fracht aus der Türkei sollte im November beim Zollamt Wahn zum freien Verkehr abgefertigt werden. Da die Zöllner Zweifel an der Echtheit des Produkts hatten, übersandten sie dem Rechteinhaber eine Probe zur Untersuchung. Der Markenträger bestätigte den Verdacht und beantragte die Vernichtung des angeblichen Originalmittels durch die Zollstelle. Das gefälschte Produkt wurde in der Müllverbrennungsanlage Weisweiler vernichtet. (mft)