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Protesttag in NRWDarum bleiben am heutigen Mittwoch Apotheken und Ärzte in Köln geschlossen

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Der Eingang zu einer geschlossenen Apotheke ist mit einem Metallgitter versperrt.

Am 15. November wollen viele Apotheken aus Protest schließen.

Apotheken, Haus- und Zahnärzte in Nordrhein-Westfalen protestieren für eine bessere Patientenversorgung. 

Auch in Köln bleiben am heutigen Mittwoch, 15. November, viele Apotheken, Hausarzt- und Zahnarztpraxen geschlossen. Hintergrund ist ein Protesttag, den das „Aktionsbündnis Patientenversorgung“ zusammen mit den Berufsverbänden aus NRW ins Leben gerufen hat. 

Grund für den Protest sind unter anderem die Lieferengpässe mit Medikamenten, die Hausärzte fordern eine angemessenen Honorierung und die Abschaffung der Budgetierung. Noch nie sei die Stimmung in Praxen und Apotheken so schlecht gewesen wie aktuell, beklagt das Bündnis. Die Gesundheitspolitik des Bundes lege nach wie vor keine zukunftsweisenden Konzepte vor, wie die Versorgung der Patienten gesichert werden solle.

Apothekenbesuche planen

„Wir gehen von einer sehr hohen Protestbereitschaft aus. Wir erwarten daher, dass nur noch die Notdienst-Apotheken geöffnet haben werden. So bleibt kein Patient unversorgt“, sagt Thomas Preis, Vorsitzender der Apothekerverbände Köln und Nordrhein. „Bürgern raten wir planbare Apothekenbesuche nach Möglichkeit schon am Montag, Dienstag oder dann ab Donnerstag durchzuführen.“

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken habe sich in den vergangenen 24 Monaten erheblich verschlechtert, so Preis. „Wir erleben eine historisch noch nie dagewesen Schließungswelle der Apotheken, die sich immer weiter beschleunigt.“ Mit 17.733 Apotheken deutschlandweit habe man einen neuen historischen Wert erreicht - weniger Apotheken gab es in Deutschland seit 44 Jahren nicht mehr (1979: 17.296 Apotheken). „Auch wir an Rhein und Ruhr sind extrem von Schließungen betroffen. Wir müssen davon ausgehen, dass wir Ende des Jahres weniger als 2.000 Apotheken haben werden“, so der Vorsitzende.

Akutsprechstunde nur bis 10 Uhr

Der Hausärzteverbände in NRW haben ihre Mitglieder dazu aufgerufen, die Praxen zwischen 10 und 13 Uhr zu schließen. In dieser Zeit wird für die Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinische Fachangestellte eine gemeinsame, digitale Fortbildung zu den brennenden Themen angeboten. In Düsseldorf soll es im Haus der Ärztekammer Nordrhein eine zentrale Protestveranstaltung geben.

„Wir rechnen damit, dass sich deutlich mehr als 60 Prozent der Praxen an dem Protest beteiligen werden“, sagt Pressesprecherin des Hausärzteverband Nordrhein, Monika Baaken. Bis 10 Uhr soll es in den betroffenen Praxen eine Akutsprechstunde geben, danach können Patientinnen und Patienten an die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 wenden. Patienten sollten auf entsprechende Aushänge oder Anrufbeantworter-Ansagen ihrer Praxen achten.