Interview

Renn-Verein-Geschäftsführer
„Wir hatten noch nie so einen Run auf unsere Tickets“

Lesezeit 3 Minuten
Gewinner des Hauptrennens am Montag: Assistent.

Gewinner des Hauptrennens am Montag: Assistent.

Der Kölner Renn-Verein setzt neben den klassischen Renntagen auf Genussmärkte und die Fußball-EM.

Der Kölner Renn-Verein nimmt einen neuen Anlauf: Leicht abgespeckt soll es in die neue Saison gehen, mit weniger Renntagen und dafür vielen frischen Ideen und Plänen. Johannes Spätling sprach mit Geschäftsführer Philipp Hein über die bevorstehende Saison, die am Montag mit dem traditionellen FC-Renntag begonnen hat.

Herr Hein, welche Neuerungen stehen zur neuen Saison an?

Nachdem wir in der letzten Saison insgesamt elf Renntage hatten, werden es diesmal nur neun sein. Das klingt erstmal nach einem Rückschritt, aber wir wollen schlicht mehr Abstand zwischen den Renntagen und eine gute Auslastung. Wir legen Wert auf die großen Highlights – mehr Qualität als Quantität. Wir haben einmal mehr die Champions League des Pferdesports nach Köln geholt, im Herbst finden zwei weitere Gruppe-Rennen statt. Seit über 10 Jahren haben wir nicht mehr eine so große sportliche Qualität auf der Galopprennbahn wie jetzt.

Wie geht es dem Rennverein insgesamt?

Wir sind gut sortiert und haben die ganz schweren Zeiten, bedingt durch die Pandemie, hinter uns. Wir hatten gefühlt noch nie so einen Run auf unsere Tickets. Die Renntage sind weiterhin ein Erlebnis. Allerdings fehlt es in vielen Bereichen an Nachwuchs – sowohl bei den Jockeys, als auch bei den Rennställen. Der Galopprennsport braucht mehr Besitzer und Besitzergemeinschaften, um am Leben zu bleiben.

Wie steht es um die Finanzen des Rennvereins?

Wir stehen insgesamt noch nicht auf gesunden Füßen und befinden uns in einer Umstrukturierungsphase. Es ist eine Herausforderung, sich an die große Digitalisierung anzupassen. Zudem birgt das Gelände mit den denkmalgeschützten Aufbauten einiges an Sanierungsthemen. Und so ein Renntag ist keine Cash-Cow, die mal eben Geld abwirft. Daher wird weiter sorgsam geplant, um vielleicht im nächsten Jahr wieder mehr Renntage anzubieten. Die Kosten sind an allen Ecken und Enden gestiegen, so auch die Unterhaltskosten für Rennpferde. Deswegen sind neue Ideen gefragt, zum Beispiel Rennstall-Syndikate, in denen eine Vielzahl von Teilhabern einen Rennstall betreibt. So etwas wird vielleicht die Zukunft im Pferdesport sein.

Welche Ideen sind weiterhin erfolgversprechend für den Verein?

Die Galopprennbahn wird auch in diesem Jahr Schauplatz weiterer Events sein: Wir bieten ab April einmal im Monat einen Fisch- und Genussmarkt mit 40 Ausstellern an. Das Ganze ist eine kreative Mischung aus Markthalle, Foodmarkt und Sonntagsausflug mit einem Gläschen Wein. Der erste Termin ist am 14. April – der Besuch ist stets kostenlos. Außerdem werden wir bei der anstehenden Fußball-EM alle Spiele in unserem Biergarten zeigen, mit 500 Sitzplätzen. Ob es zusätzlich noch Public-Viewing auf der Galopprennbahn geben wird, entscheidet sich demnächst.


Andrang beim FC-Renntag

Zur Eröffnungsveranstaltung der aktuellen Rennsaison kamen am gestrigen Montag zahlreiche FC-Stars. Auch dabei: Trainer Timo Schultz, die FC-Frauen und Hennes IX. höchstpersönlich. Trotz Regenwetters waren etliche Fans zur Rennbahn nach Weidenpesch gekommen.

Wie immer gab es eine einstündige Autogrammstunde, bei der die Fans ganz nah an den FC-Stars dran sein konnten. Bei der FC-Tombola konnten Besucher Original-Trikots der Spieler gewinnen und die Stiftung 1. FC Köln unterstützen, die sich unter anderem für Kinder und Jugendliche sowie für Obdachlose einsetzt. Auch die Cheerleader des FC gaben eine Showeinlage, als Überraschungsgast kam Björn Heuser vorbei.

Gewinner des Grand Prix-Aufgalopp war am Nachmittag der Favorit „Assistent“, der Hengst des Rennverein-Präsidenten und Vizepräsidenten des 1. FC Köln, Eckhard Sauren.

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