Rheinauen als MüllkippeIllegale Müllentsorgung hat in Köln stark zugenommen

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Tonnenweise Müll holen die Aktivisten von K.R.A.K.E. (Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit) regelmäßig aus den Rheinauen.

Köln – Ob alte Autoreifen, Bauschutt, kaputte Möbel oder Plastik in allen Facetten: Illegal in der Natur deponierter Müll ist in Köln ein großes Problem. Vergangenes Jahr wurden deutlich höhere Mengen gemeldet und entsorgt. Gleichzeitig wurden erheblich weniger Müllsünder erwischt als in den Vorjahren. Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung an den Stadtrat hervor.

2020 viel mehr illegaler Müll in Köln: Steigerung um knapp 17 Prozent

Demnach gingen 2020 bei der Stadt und den Abfallwirtschaftsbetrieben (AWB) 18 450 Meldungen über wilden Müll ein (siehe Tabelle). Das waren 2650 mehr als im Jahr zuvor – ein Plus von 16,8 Prozent und zweieinhalb Mal so viele wie 2016.

Die Menge an wildem Müll, den die AWB einsammelte und entsorgte, wuchs voriges Jahr um 18,2 Prozent auf 2769,4 Tonnen. Das entspricht knapp einem Prozent der Gesamtmenge von 291 645 Tonnen an Rest- und Sperrmüll sowie Schadstoffen, die 2020 in Köln von der AWB abtransportiert wurden.

Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage der AfD-Fraktion mitteilte, nahm die Menge an dokumentiertem wilden Müll seit 2016 um 38,5 Prozent zu. Darin enthalten sind auch illegal in der Natur deponierte Abfälle, die von Freiwilligen-Initiativen wie „K.R.A.K.E.“ und „Kölle putzmunter“ gesammelt wurden.

Entsorgung vom illegalem Müll kostet Stadt Köln knapp zwölf Millionen Euro

Die Entsorgung dieser Hinterlassenschaften kostet viel Geld. 2020 waren es 11,92 Millionen Euro, die auf die Abfallgebühren aller Gebührenzahler umgelegt wurden. Pro Einwohner machte das voriges Jahr rechnerisch 10,91 Euro aus. Die tatsächliche Summe liegt etwas niedriger, weil Gewerbekunden auch an den Kosten beteiligt werden.

Auffällig: 2020 kam es nur in 709 Fällen zu Verwarngeldern oder Bußgeldverfahren im Bereich wilder Müll, zu dem auch das Wegwerfen von Zigarettenkippen gehört. Das waren 986 Fälle weniger als 2019 – ein Rückgang um 58,2 Prozent.

Illegaler Müll in Köln: weniger Kontrollen möglich wegen Corona-Pandemie

Die Verwaltung begründet den Rückgang damit, dass das Ordnungsamt mit Kontrollen zur Einhaltung der Corona-Regeln beschäftigt war. In der Pandemie habe zwar das Abfallvolumen wegen vieler Verpackungen zugenommen, die Müllmenge sei aber kaum gestiegen, erläutert AWB-Sprecherin Cordula Beckmann.

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Den starken Anstieg bei den Meldungen von wildem Müll führt sie darauf zurück, dass man dies mit der AWB-App oder der „Sag’s uns“-App der Stadt Köln schneller und unkomplizierter als früher erledigen können.

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