Schadstoffe und LeerstandNeuer Eigentümer sorgt für positive Entwicklung im Wohnpark Bayenthal

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Hochhäuser im Wohnpark Bayenthal mit blauem Himmel und Sonne.

Im Wohnpark Bayenthal wurden mittlerweile einige Leerstände beseitigt.

2022 hat die Deutsche Invest Immobilien GmbH den Wohnpark in Bayenthal übernommen. Erste Leerstände wurden beseitigt und Wohnungen saniert.

Der Wohnpark Bayenthal fiel in den vergangenen Jahren durch viele leer stehende Wohnungen auf. Anfang 2019 erhielt die Stadt erste Hinweise auf Leerstände in der Wohnanlage, die Wohnungsaufsicht leitete daraufhin ein Ermittlungs- und Bußgeldverfahren ein wegen des Verdachts auf Zweckentfremdung von Wohnraum.

Vonovia begründet Wohnungsleerstand in Köln

In dessen Rahmen und nach Gesprächen mit der damaligen Eigentümerin, dem Wohnungsunternehmen Vonovia, stellte die Stadt bis zu 78 leer stehende Wohnungen fest. Die Vonovia gab als Grund dafür Sanierungsbedarf und Schadstoffbelastungen in Wohnungen an.

Auch ein Flachbau, den die Stadt zuvor 44 Jahre als Kita nutzte, steht seit Mitte 2017 leer und verwahrlost zunehmend. Diesen zu sanieren, sei wirtschaftlich nicht vertretbar, hatte die Vonovia erklärt. Beschwerden von Anwohnern über das Außengelände mehrten sich: Es läge viel Müll in den Grünanlagen, das Teichwasser rieche modrig, das Gelände sei ungepflegt.

Neuer Eigentümer in Bayenthal: Deutsche Invest Immobilien GmbH

Anfang des vergangenen Jahres übernahm die Deutsche Invest Immobilien GmbH (d.i.i.) aus Wiesbaden die Wohnanlage zwischen Goltsteinstraße und Alteburger Straße mit 620 Wohneinheiten und kündigte an, die Untersuchungen auf Schadstoffbelastungen und die Sanierung der leer stehenden Wohnungen zügig anzugehen.

Die d.i.i. Gruppe wurde 2006 gegründet und beschreibt sich auf ihrer Internetseite als integriertes Wohnungsunternehmen mit Expertise in der Bestandsentwicklung und im Neubau von Wohnimmobilien. Auf Nachfrage informiert das Unternehmen, derzeit stünden noch 72 Wohnungen im Wohnpark leer.

„Die Wohnanlage wurde mit einem Leerstand von 82 Leereinheiten übernommen. Zwischenzeitliche Kündigungen ließen den Leerstand zur Jahresmitte 2022 auf 89 Leereinheiten anwachsen“, berichtet Dominik Schott vom Management-Team der d.i.i.. 30 Wohnungen seien 2022 fertig saniert worden, ein zweiter Bauabschnitt mit 30 Wohnungen befinde sich in der Ausführung, so Schott.

Diverse Sanierungsmaßnahmen der Wohnanlage in Köln-Bayenthal

„Es wurden umfangreiche Schadstoffsanierungen vorgenommen. Von den 30 fertiggestellten Wohnungen wiesen 26 Einheiten Schadstoffbelastungen auf. Für den zweiten Bauabschnitt sind wir noch in der Beprobungsphase“, erläutert er. Auf dem Außengelände sei gleich im vergangenen Februar ein umfassender Grünrückschnitt durchgeführt und Totholz entfernt worden, um die Verkehrssicherung zu gewährleisten, sagt Schott.

„Auch dieses Jahr wird wieder ein Pflegerückschnitt erfolgen. Die fortlaufende Pflege ist vertraglich fixiert und wird entsprechend turnusmäßig ausgeführt“, berichtet er. Tatsächlich macht die Außenanlage einen ordentlichen Eindruck, ebenso wie der Teich, die Teichumgebung und der Spielplatz. „Wir kommen mit unserem Sohn immer gerne hierher und es ist immer alles in Ordnung“, erzählt ein junger Vater.

Der Kindergarten auf dem Wohnpark-Gelände von außen.

Der Kindergarten auf dem Wohnpark-Gelände steht seit 2017 leer.

Allein das ehemalige Kita-Gebäude – vor allem das dazugehörige, umzäunte Außengelände – wirkt ungepflegt. Was mit dem leerstehenden Flachbau passieren soll, konnte Schott noch nicht sagen. „Wir befinden uns im regelmäßigen Austausch mit der Stadt Köln zu den Sanierungsständen in den Leerwohnungen sowie für die Entwicklung des Vermietungsstandes“, erklärte er.

Kaltmiete im Wohnpark Bayenthal bis zu 1650 Euro

Einer Anwohnerin zufolge kommt es in letzter Zeit oft zu Problemen mit den Aufzügen. „Wir haben vier Aufzüge für 300 Menschen, aber davon tut es meist nur einer“, sagt sie. „Es gab zuletzt vermehrt technische Probleme an einzelnen Aufzugsanlagen. Das hängt mit dem Alter der Anlagen zusammen. Die Ersatzteillieferungen dauern aktuell länger als üblich. Wir haben einen Sachverständigen mit der Bestandsaufnahme aller Aufzüge beauftragt, um anschließend über mögliche Aufzugsmodernisierungen entscheiden zu können“, erklärt die d.i.i. dazu.

Je nach Größe, Ausstattung, Geschosslage und Sanierungsgrad lagen die bisherigen Mietpreise bei Neuvermietungen nettokalt bei 680 Euro bis 1650 Euro monatlich, wie die d.i.i. mitteilt, die Wohnungsgrößen lagen hierbei zwischen 37 und 189 Quadratmeter.

Anfang/Mitte der 70er Jahre baute die Allianz Versicherung den Wohnpark auf rund 490.000 Quadratmetern. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts kaufte das Immobilienunternehmen Gagfah die Siedlung. 2016 übernahm die Vonovia den Wohnpark, Anfang 2022 die d.i.i..

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