Bereits der fünfte in der StadtIn Köln eröffnet ein neuer Unverpackt-Laden

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Allzweckreiniger und Geschirrspülmittel gibt es zum Abfüllen

Köln-Zollstock – Lang ersehnt kommt er nun endlich nach Zollstock - der erste Unverpackt-Laden fürs Veedel. Zollstock unverpackt nennt er sich und ist damit der fünfte Anbieter in Köln mit Waren, der weitgehend ohne Einweg-Verpackungsmüll auskommt. Der erste war das Tante Olga, das es sowohl in Nippes als auch in Sülz gibt. Später hinzu kam etwas das Migori in der Südstadt. Eigentlich hatten die Betreiber des gerade mal 200 Meter entfernten Cafés Varme, Jana Nehrlich und ihr Mann Torsten Neuß, vor, schon im Frühjahr ihren Laden am Höninger Weg zu eröffnen, doch wegen der baulichen Umnutzung dauerte der Verwaltungsprozess länger als erwartet.

Bereits in ihrem Café, das sich ebenfalls am Höninger Weg befindet, leben Nehrlich und Neuß das unverpackte Leben. An der Müslibar konnten sich die Kunden von je her verpackungsfrei bedienen.

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Jana Nehrlich und Tochter Alissa sortieren die Ware, die nach und nach im neuen Laden ankommt.

Ursprünglich sollte beides auch in einem Ladenlokal zusammengeführt werden. „Doch wir fanden hier im Ort keine entsprechend große Immobilie, so dass wir nun an zwei sehr nahe gelegenen Orten beides getrennt voneinander anbieten“, sagt Nehrlich. So wird im Laden zwar die entspannte Café-Atmosphäre fehlen. Immerhin aber werden im Café die Produkte aus dem Laden verwendet, um so zu zeigen, was daraus Leckeres zubereitet werden kann.

Haarseife aus Köln im Unverpackt-Laden in Zollstock

Noch sieht im Unverpackt-Laden alles ein bisschen unfertig aus. An der Fensterfront klebt Folie, die vor neugierigen Blicken schützt. Die Behälter sind noch nicht befüllt und die Holzregale noch weitgehend leer.

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Jana Nehrlich zeigt eine Seife an der praktischen Kordel. Ein Produkt, das in Köln hergestellt wurde.

„Die Waren werden jetzt peu à peu geliefert“, sagt Nehrlich und Neuß nickt zustimmend. Die Dritte im Bunde ist Tochter Alissa. Neben ihrem Studium kümmert sie sich vor allem um die Social Media Kanäle wie Facebook und Instagram.

Fast täglich postet sie dort Neuigkeiten und erste Wareneingänge. So wie die Haar-Seife, die an einer Kordel hängt. „Die wird übrigens in Köln hergestellt“, sagt die junge Frau während sie in einer Kiste kramt und ein weiteres Produkt hervorholt, ein in Papier verpacktes Glas mit Zahnpasta. In der unteren Etage verströmen die Pflegeprodukte bereits ihren wohligen Duft. „Wir werden den Foodbereich und den Non-Foodbereich trennen. Hier unten kommen die Drogerieartikel hin, oben die Lebensmittel“, erklärt Geschäftsfrau Nehrlich.

Sie will möglichst Produkte aus der Region verkaufen. Begonnen hat sie zum Beispiel in diesem Jahr über ihr Café Varme damit, den Kunden frische Bio-Produkte anzubieten. Auf Bestellung gab es etwa Kirschen oder Erdbeeren vom Biohof Bursch aus Bornheim. Dies wäre auch künftig im Unverpackt-Laden möglich. Zollstock unverpackt wird viele Produkte des täglichen Bedarfs im Angebot haben. Getreide, Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Kaffee, Tee aber auch Putz- und Pflegemittel. Alles unverpackt oder in Mehrwegbehältnissen versteht sich. Wasch- und Putzmittel können sich die Kunden künftig in selbst mitgebrachte Behälter abfüllen, so wie alle losen Produkte, die es dort zu kaufen gibt.

Bezahlt wird nach Gewicht: Dazu werden die leeren Behälter gewogen und später noch einmal, nachdem sie befüllt wurden. Es gibt aber Produkte, die bedürfen keiner zusätzlichen Verpackung. So wie die Bambustücher. Die wiederverwendbaren Tücher können gewaschen und so wie Küchenpapiertücher verwendet werden. Unverpackt heißt schließlich auch nachhaltig sein, und dazu gehören auch viele Mehrwegprodukte.„Sehr gerne würden wir auch lose Butter anbieten, aber da sind wir noch nicht richtig fündig geworden“, sagt Jana Nehrlich, die vor allem eines möchte: Dass ihr Unverpackt-Laden für möglichst alle Zollstocker eine erschwingliche Preisklasse bietet. Da fand sie ein Stück Butter von 250 Gramm für etwa vier Euro dann doch zu teuer. „Wir werden uns weiter nach entsprechenden Anbietern umschauen“, verspricht sie. Nehrlich will sich noch nicht für alle Produkte festlegen. Alles sei im Fluss, nichts in Stein gemeißelt.

Wenn Kunden Ideen haben, was unbedingt ins Sortiment gehöre, werde sie versuchen, dies umzusetzen. So verhält es sich auch mit den Öffnungszeiten. „Da sind wir noch nicht ganz einig, wann unser Unverpackt-Laden täglich geöffnet sein wird“, gibt Nehrlich offen zu. Denn auch dabei sind die Kundenwünsche wichtig.

Zollstock Unverpackt, Höninger Weg 177, Eröffnung: Samstag, 5. September, 9.30 Uhr  

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