Karneval in KölnRodenkirchen hat ein doppeltes Dreigestirn

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Stefano Straberg (Mitte), der neue Präsident des Festkomitees, präsentierte die  sechs Tollitäten.

Rodenkirchen/Sürth – Es war schon eine einmalige Vorstellung in der Sürther Gaststätte Maaßen. Seit 1975 wird hier traditionell das Dreigestirn vom Festkomitee Karneval der Altgemeinde Rodenkirchen vorgestellt. Und zwar, wie sagt man so schön, nach Schema F oder zumindest, der Tradition verpflichtet.

Denn während jenseits der Rodenkirchener Brücke das Prinzenlied von Wicky Junggeburth, „Einmol Prinz zo sin en Kölle am Rhing...“, mit „zweimol“ eine leichte, aber signifikante Umdichtung erfährt, da in Köln das Trifolium der Altstädter eine zweite Session antreten darf, hält man in Rodenkirchen doch lieber an alten Zöpfen fest. Und so wurden dann gleich zwei Dreigestirne vorgestellt. Einmal verspätet für die Session 2020/2021 und dann für die Session 2021/2022.

Keine Fahrt im Ornat

Aber der Reihe nach. Denn zunächst wurde das scheidende Dreigestirn um den ehemaligen Prinzen Stephan Albrech verabschiedet. „Wir können gar nicht nachempfinden, wie das sein wird. Hoffentlich werdet ihr durch eine grandiose, kurze Session getragen. Ihr werdet keine Fahrt im Ornat erfahren“, meinte Albrech, nahezu mit Ehrfurcht vor dem designierten Dreigestirn der Session 2020/2021, das Stefano Straberg als neuer Vorsitzender der Altgemeinde mit viel Witz und Charme vorstellte. Straberg ist angetreten, um neuen Wind in den Karneval zu bringen. Die Vorstellung von zwei Dreigestirnen, ließ Straberg aber dann doch möglichst unkommentiert: Es sei eine Entscheidung des alten Vorstands gewesen. „Es war eine zerrüttete Session. Wir schauen jetzt nach vorne. Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“, erklärte er als neuer Vorsitzender und machte das Unmögliche möglich: Ein Foto, das beide Dreigestirne zeigt.

Das Trifolium der KG der Reiter, das am 5. November in der Grundschule an der Adlerstraße proklamiert wird, darf bis zum 6. Januar den Rodenkirchener Karneval präsentieren. Nicht ohne Grund hat seine Tollität, Prinz Willi III. (Willi Meißeler), Jungfrau Sonja (Björn Doant) und Bauer Peter Scheuß für das Motto den Eingangssatz gewählt, dass es ein Dreigestirn wohl schon aus Tradition braucht. „Es geht auch anders, wie man in Köln gesehen hat“, äußerte Bauer Scheuß mit verhaltenem Verständnis. Die Orden, das Ornat, alles sei schließlich fertig.

Dreigestirn der Herzen

Das „Dreigestirn der Herzen“, wie es dann von Straberg genannt wurde, hofft darauf, dass sie bis zur Übergabe zu vielen Veranstaltungen bis Anfang Januar über ihren Prinzenführer Fritz Schatte gebucht werden. „Das kleine, biestige Virus hat viel Kraft, Zeit und Nerven gekostet, aber jetzt ist es widder so wick“, meint Prinz Willi bei seiner Antrittsrede auf kölsch dennoch gut gelaunt.

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Anders präsentierte sich Prinz André Skibbe. Der gebürtige „Ossi“, wie er sich selbst vorstellte, tritt mit einem reinem „Immi-Dreigestirn“ an – keiner der Herren ist aus Köln. Ab dem 7. Januar, an dem um 19 Uhr die Prinzenproklamation in der Aula des Gymnasium in Rodenkirchen stattfindet, regiert Prinz André mit Jungfrau Tanja (Berti Tobjinski) und Bauer Alexander Reimer von den Knobelbrödern. Der Verein feiert im kommenden Jahr sein 55-jähriges Bestehen.

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