Oliver Kehrl hatte seinen Wahlkreis in Rodenkirchen direkt geholt und stand auf dem prominenten zweiten Platz der Liste seiner Partei. Innerhalb der CDU hatte es Gerüchte gegeben, dass Kehrl in der neuen Fraktion unzufrieden sei. Gegenüber der Rundschau bestätigte er, dass er der Stadtdirektorin den Verzicht auf sein Mandat mitgeteilt habe.

„Ich bin zur Kommunalwahl angetreten, um einen wirklichen Aufbruch in der Kölner CDU einzuleiten, den Stillstand der letzten Jahre zu überwinden und neue Impulse für unsere Partei und Stadt zu setzen“, sagte Kehrl: „Nach dem erneut enttäuschenden Wahlergebnis der Kölner CDU wäre es notwendig gewesen, zunächst eine ehrliche und offene Bestandsaufnahme vorzunehmen und daraus klare Konsequenzen für die künftige Arbeit zu ziehen. Diese Aufarbeitung ist leider ausgeblieben.“

Entscheidung nicht leicht gefallen

Von Erneuerung sei nichts zu spüren, so Kehrl: „Stattdessen vermittelt sich der Eindruck eines falschen Weiter so. Nach sorgfältiger Überlegung habe ich mich deshalb entschieden, mein Ratsmandat nicht anzutreten. Diese Entscheidung ist mir wahrlich nicht leichtgefallen, aber das ist eine Frage der persönlichen Glaubwürdigkeit.“

Er danke allen Wählerinnen und Wählern im Wahlkreis Rodenkirchen 4 herzlich: „Ihr Vertrauen und das gute persönliche Ergebnis bedeuten mir viel. Euer Zuspruch ist für mich Verpflichtung: In meinen Parteifunktionen werde ich mich künftig noch stärker und mit unveränderter Leidenschaft für den Stadtbezirk Rodenkirchen und dessen Bürgerinnen und Bürger im Kölner Süden einsetzen.“ Innerparteilich bleibe es sein Ziel, dass die CDU Köln die Interessen der Menschen wieder in den Mittelpunkt stellt und ihr Profil als moderne Großstadtpartei schärft.

Als Nachrücker wird der Porzer CDU-Politiker Werner Marx in den Rat einziehen.