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Adventskalender in SürthNachbarn laden sich wieder gegenseitig ein

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Mehrere Menschen halten einen gelben Stern mit einer Zahl darauf in der Hand.

Brigitte Maxrath von der Kunstwerkstatt hält die Nr. 12, Organisatorin Sabine Geilenkirchen ist Nr. 21. 

Seit zehn Jahren ist der  Lebendige Adventskalender fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit in Sürth.

 Was einst als kleine Nachbarschaftsaktion begann, hat sich zu einer geschätzten Tradition im Veedel entwickelt. Auch in diesem Jahr wird ab dem 1. Dezember täglich um 17.30 Uhr ein kleines Fenster gelebter Gemeinschaft geöffnet. Der Auftakt findet in der Evangelischen Kirchengemeinde statt, den Abschluss bilden wie jedes Jahr die Gottesdienste an Heiligabend in der Pfarrkirche St. Remigius.

Zwischen diesen beiden Terminen laden Privathaushalte, Nachbarschaften und Sürther Vereine zu kurzen adventlichen Begegnungen ein. Die Idee ist bewusst niedrigschwellig: Man trifft sich für etwa 20 bis 30 Minuten, kommt ins Gespräch, hört Musik oder Geschichten, alles ohne großen Aufwand und ohne Verpflichtung. Für viele ist der Lebendige Adventskalender damit ein willkommenes Gegenstück zu den oft hektischen Tagen im Dezember.

Offene Kunstwerkstatt Köln Süd öffnet ihre Türen

Am 12. Dezember öffnet die Offene Kunstwerkstatt Köln Süd (OKKS) ihre Türen. „Wir machen seit fünf Jahren mit, und es freut mich, dass von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen kommen. Es ist eine wunderbare Chance, sich in einem zwanglosen und gemütlichen Rahmen kennenzulernen und auszutauschen“, sagt Brigitte Maxrath, Gründerin der Kunstwerkstatt. Die OKKS versteht sich als kreativer Ort für alle Generationen – und der Lebendige Adventskalender passe perfekt zu diesem Anspruch.

Für die musikalische Gestaltung sorgt am 12. Dezember der Chor Tonart aus der Südstadt. Unter der Leitung von Christiane Cohen bringt der Chor ein stimmungsvolles Repertoire mit – Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht. Auch kulinarisch klingt es vielversprechend: „Es gibt eine KüfA – Küche für Alle. Wir kochen eine Suppe aus geretteten Lebensmitteln, bereitgestellt von Foodsharing, einer Initiative aus dem Kölner Süden“, erklärt Maxrath. Rund zehn Liter Suppe werden an diesem Abend kostenlos ausgegeben – ein bewusst gesetztes Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung und für solidarisches Miteinander.

Alle Gastgeberinnen und Gastgeber gestalten ihre Abende individuell: mal mit Live Musik, mal mit kleinen Geschichten, selbstgebackenen Plätzchen oder einem Becher Punsch, Glühwein & Co. Einige Fensterabende finden draußen statt, andere im warmen Wohnzimmer oder auf der Terrasse. Wie weit Menschen sich dabei  füreinander öffnen, entscheidet jeder selbst.

„In den vielen Jahren sind aus diesen kleinen Treffen so viele neue Bekanntschaften entstanden. Das ist gut für unser Veedel. Viele sind neu zugezogen, andere einsam. Wir freuen uns über Neuzugänge – dieses Jahr sind noch einige Plätze frei“, sagt Organisatorin Sabine Geilenkirchen, die am 21.Dezember selbst Gastgeberin ist.  Der Adventskalender sei inzwischen weit mehr als eine liebenswerte Tradition. „Er schafft ein unkompliziertes, herzliches Miteinander im Stadtteil.“

Interessierte können im Schaukasten an der Sürther Kirche St. Remigius nachlesen, wer wann und wo die Türen öffnet. Zudem hängen Sterne mit Datum an den Fenstern und Haustüren der Teilnehmenden. So leuchtet Sürth im Dezember nicht nur durch Lichterketten und Kerzen, sondern auch durch ein nachbarschaftliches Miteinander.