Sanierung der Kölner BühnenEin Betriebsleiter gibt einen Einblick in die Baustellen

Der Estrich im Erdgeschoss der Oper muss raus. Das ist einer von 312 Teilbereichen den Bühnenbaustelle.
Copyright: Meike Böschemeyer
Köln – Die Baustelle der Sanierung der Kölner Bühnen ist eine komplexe Verkettung einfacher Entscheidungen. Im Stile von: Sind alle Kabel und Leitungen in einem Schacht, kann er zugemauert werden. Bei 312 Teilbereichen ist das jedoch ein immenses Projekt. Deswegen wird der Zustand wöchentlich und auch monatlich überprüft – der sogenannten „Soll/Ist-Abgleich“. Das ist immens wichtig für die Zeitplanung wichtig. Zuletzt ergab sich Nachsteuerungsbedarf.
Kosten
1,9 Millionen Euro teurer wurde die Opernsanierung allein im Monat August. Die gute Nachricht: Die Kostenkurve der Opernsanierung flacht ab. Das bedeutet aber lediglich, dass die Kosten weniger rasant steigen. Die Kostenprognose steht nun bei 630,2 Millionen – inklusive aller Risiken bei 651,7 Millionen Euro. Die prognostizierten Baukosten seien in den letzten drei Monaten zudem um rund zehn Millionen Euro gestiegen. Zum 31. Dezember haben die Verantwortlichen eine Aktualisierung der Kostenprognose angekündigt. (rom)
In einzelnen Bereichen sei es nötig gewesen, Abläufe zu überprüfen und neu zu ordnen, um den Terminplan einzuhalten. Datum für die Schlüsselübergabe bleibt weiterhin der 22. März 2024. Der Technische Betriebsleiter Bernd Streitberger erklärt, dass die Objektüberwachung eingreifen musste, „weil sonst am Ende der Bauphase zu viele Arbeiten gleichzeitig stattfinden würden.“ Es ist eben nur begrenzt Platz auf der Baustelle.
Doch was heißt das eigentlich genau?
Jede der insgesamt 63 Firmen, die 93 Gewerke bearbeiten, hat eigene Bauleiter. Diese müssen den Fortschritt ihrer Arbeiten im Blick haben und den Objektüberwachungen der drei großen Kostengruppen – Hochbau, Haustechnik und Theatertechnik – berichten. Letztere wiederum geben ihre Bestandsmeldungen an den Projektsteuerer weiter, der gemeinsam mit der Projektleitung – in letzter Instanz Betriebsleiter Streitberger – die gesamte Bühnenbaustelle überblicken muss.
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Die Kette ist also immens lang und an jeder Nahtstelle wird besprochen, was neu geordnet werden muss, falls bei einem der Abläufe etwas entweder nicht funktioniert wie geplant oder während der Arbeiten neue Erkenntnisse hinzu kommen. Laut Pressesprecher Christopher Braun ist es eine riesige „Koordinations- und Kommunikationsaufgabe“, für die immer wieder gemeinsame Rundgänge über die Baustelle erfolgen. Details zu einzelnem Nachbesserungsbedarf gab es von Seiten der Bühnen auf Anfrage nicht.
Die Verantwortlichen berichteten zugleich von ersten Inbetriebsetzungen. Einzelne Teilbereiche sind bereits abgeschlossen. Laut Streitberger ist das „ein gutes und wichtiges Signal“. In den soweit fertiggestellten Bereichen ist Platz für neue Firmen und die nächsten Aufgaben. Nach diesem Prinzip wird dafür gesorgt, dass eben nicht zu viele Personen gleichzeitig auf der Bühnenbaustelle arbeiten.