Stadt Köln macht den Weg freiProjekt gegen „Elterntaxis“ startet in drei Kölner Veedeln

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Bemaltes Plakat mit der Aufschrift „Stopp den Elterntaxis!“

Teufelskreis: Je mehr Verkehr vor der Schule ist, desto mehr Eltern bringen ihre Kinder lieber mit dem Auto (Archivbild).

Eltern, die ihre Kinder bis vor die Schule fahren, provozieren Gefahrenstellen auf dem Schulweg. Die Stadt Köln möchte aktiv werden und zunächst in drei Veedeln mit einem Pilotprojekt gegen „Elterntaxis“ starten.

Die Stadt hat das einjährige Pilotprojekt „Schulstraße“ gestartet. Damit sollen Eltern davon abgebracht werden, ihre Kinder direkt vor dem Schulgelände abzusetzen. Sogenannte „Elterntaxis“ verursachen Verkehrsbehinderungen und provozieren Gefahrenstellen. Die Stadt testet dafür an drei Schulen temporäre Sperrungen.

So ist die Lindenbornstraße in Ehrenfeld jeweils zu Schulbeginn von 7.45 bis 8.30 Uhr und zu Schulschluss von 14.45 bis 15.15 Uhr für einfahrende Fahrzeuge gesperrt. Damit soll der Durchgangsverkehr vor der Lindeborn- und Vincenz-Statz-Grundschule reduziert werden. Gleiches gilt ab dem 6. März für die Straße „Am Pistorhof“ an der Maria-Montessori-Schule.

Beruhigte Straßen sollen Schulweg sicherer machen

„Das Ziel der Schulstraße ist es, den Kindern einen sicheren Schulweg zu ermöglichen“, sagt Verkehrsdezernent Ascan Egerer. Die beruhigten Straßen sorgen dafür, dass mehr Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Roller zum Unterricht kommen. Ein Schulweg, den die Kinder alleine bewältigen können, ist wichtig, um „Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln und selbstständig zu werden“, so Egerer.

Das Projekt verfehlt sein Ziel, wenn Eltern ihre Kinder bis zur Absperrung vorfahren und dann dort für gefährliche Verkehrsbehinderungen sorgen.
Holger Küster, ACV Geschäftsführer

Karin Leuser, Schulleiterin der Grundschule Vincenz-Statz-Straße, beschreibt das Problem folgendermaßen: „Je mehr Verkehr vor der Schule ist, desto mehr Eltern bringen ihre Kinder lieber mit dem Auto.“ Durch die Schulstraßen sollen der Hol- und Bringverkehr sowie der Durchgangsverkehr reduziert werden. In den genannten Zeiten gilt ein Einfahrverbot für alle Kraftfahrzeug – für Radfahrer ist die Durchfahrt weiter möglich.

Der Automobil-Club Verkehr (ACV) begrüßt die Initiative, mahnt aber ein Mobilitätskonzept für Schulen an. Holger Küster, ACV Geschäftsführer, warnt vor einer Verlagerung der Probleme: „Durch eine Straßensperrung lösen sich die Elterntaxis nicht in Luft auf. Das Projekt verfehlt sein Ziel, wenn Eltern ihre Kinder bis zur Absperrung vorfahren und dann dort für gefährliche Verkehrsbehinderungen sorgen.“ Für die Auswertung des Projekts werden Verkehrsuntersuchungen durchgeführt sowie Erfahrungen der Schüler und Eltern abgefragt. (LV)

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