Durch Sprache oder Kulinarik lernenStadt Köln unterstützt „Black History Month“

Lesezeit 3 Minuten
Eine Frau steht vor einem Topf und wirft Zutaten hinein.

Auch ein Kochkurs steht auf dem Programm.

Die Stadt Köln unterstützt zahlreiche Veranstaltungen zum „Black History Month“. Wer mehr über die Sprache „Twi“ oder das Kochen in der Karibik erfahren will, ist hier an der richtigen Adresse.

Gemeinsam nehmen die Organisationen Schwarze Geschichte weltweit in den Blick und übertragen Erkenntnisse in Zusammenhänge hierzulande. Angesprochen wird unter anderem, wie Schwarze Menschen gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich in Deutschland angekommen sind, welchen Herausforderungen und welchen Möglichkeiten der Weiterentwicklung sie begegnen.

Neue Töchter Afrikas – die Frauen von Bedford

Mittwoch, 8. Februar, 20 Uhr, Allerweltshaus, Körnerstraße 77–79, Ehrenfeld, Voranmeldung nicht erforderlich, Eintritt 6, 8 oder 10 Euro: Die Autorin Delia Jarrett-Macauley liest aus ihrem Essay „Neue Töchter Afrikas – die Frauen von Bedford“. Sie vermittelt, was es bedeutet, wenn insbesondere Schwarze Frauen Zugang zu Universitäten erhalten. Hintergrund ist der Protest 1968 von Studierenden an Universitäten von Paris bis New York gegen Kapitalismus, Sexismus, Rassismus und Autoritarismus.

Kennenlernen der afrikanischen Sprache Twi

Samstag, 11. Februar, 10 bis 12 Uhr, online, Meeting-ID 891 1851 7883, Passwort 743748, keine Voranmeldung, keine Kosten: Der Düsseldorfer Verein „Friendship“ lädt insbesondere Jugendliche und Erwachsene mit afrikanischem Migrationshintergrund ein, sich mit der Sprache Twi und der ghanaischen Kultur zu beschäftigen. Denn erfahrungsgemäß wachsen sie in der deutschen Gesellschaft nicht immer mit ihrer Muttersprache auf.

Ein Grund könnte sein, dass Eltern meinen, sie sollten mit ihren Kindern ausschließlich Deutsch sprechen, weil andere als die üblichen „Kolonialsprachen“ nicht willkommen sind. Sprache und Identität hängen jedoch eng zusammen, weiß der Veranstalter, und wer eine starke Identität hat, entfaltet sich besser – daher das Angebot.

Home Shoppers Paradise

Samstag, 11. Februar, 19.30 Uhr, FilmInitiativ Köln, Heidemannstraße 76a, Neuehrenfeld, Eintritt 6 Euro: In Anwesenheit der Regisseurin Nancy MacGranaky-Quaye, des Schauspielers Stephen Appleton und der Schauspielerin Jane Chirwa wird der Film „Home Shoppers Paradise“ gezeigt.

Jubiläum Theodor-Wonja- Michael-Bibliothek

Samstag, 25. Februar, 11 bis 18 Uhr, Victoriastraße 6–8, Altstadt-Nord: Die erste Schwarze Bibliothek Nordrhein-Westfalens feiert einjähriges Bestehen. Sie ist nach dem 2019 in Köln verstorbenen Theodor Wonja Michael benannt, der Schauspieler, Journalist, Beamter des Bundesnachrichtendienstes und einer der wenigen afrodeutschen Zeitzeugen des Nationalsozialismus war. Der Fokus des Angebots liegt auf der Vermittlung eines realistischen Bildes von Afrika und Menschen afrikanischer Herkunft.

Film: The Homes We Carry

Samstag, 25. Februar, 19.30 Uhr, FilmInitiativ Köln, Heidemannstraße 76a, Neuehrenfeld, Eintritt 5 Euro: In Anwesenheit der Regisseurin Brenda Akele Jorde wird der Film „The Homes We Carry“ gezeigt. Film-Porträt einer Familie, die von den Wirren der Weltgeschichte zwischen Deutschland, Mosambik und Südafrika zerrissen wird.

Karibisch und vegetarisch kochen

Dienstag, 28. Februar, 14 bis 18 Uhr, Sonnenblumen Community, Victoriastraße 6-8, Altstadt-Nord, Teilnahme kostenfrei, Essen kann vor Ort gekauft werden: Bei dieser Veranstaltung stellt der Autor und Künstler Beni Tonka sein Kochbuch „Good Lime: Karibisch und vegetarisch kochen“ vor und lädt zur Verköstigung einiger seiner Speisen ein.


Ein Ort für Begegnung und Aufklärung

Stadt und Veranstaltende weisen darauf hin, dass der Ausdruck „Schwarz“ bewusst stets mit großem Initial geschrieben wird. „Um zu verdeutlichen, dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt und nicht um eine reelle ‚Eigenschaft‘, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist“, begründen beide die Schreibweise.

Der „Black History Month“ ist außerdem Teil der Aufarbeitung des postkolonialen Erbes, zu dem sich die Stadt Köln verpflichtet hat.

Ziel ist es, neben öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen Projekte im Rahmen der UN-Dekade „Menschen Afrikanischer Herkunft“ in Köln umzusetzen.

Über die Geschichte hinaus geht es um die Gestaltung der Gegenwart. So will der „Black History Month“ die Sichtbarkeit Schwarzer Menschen, ihrer Geschichte und Beiträge in Vergangenheit und Gegenwart für die deutsche Mehrheitsgesellschaft verstärken sowie einen Ort der Begegnung und Aufklärung schaffen. (uwe)

Rundschau abonnieren