Köln – Der Unternehmensberater Michael Theis (58) wird neuer Geschäftsführer der Stadtwerke Köln (SWK). Wie der SWK-Aufsichtsrat mitteilt, wurde Thies bei der Sitzung des Gremiums am Freitag bestellt. Er wird seine Tätigkeit hauptamtlich ausüben und am 1. Januar 2023 anfangen. Bislang werden die SWK von drei nebenamtlichen Geschäftsführern geleitet, nämlich den Chefs der Stadtwerke-Töchter Rheinenergie (Andreas Feicht), Netcologne (Timo von Lepel) und KVB (Stefanie Haaks).

2018 wollte sich der damalige SWK-Aufsichtsratsvorsitzende Martin Börschel (SPD) ohne Ausschreibung zum hauptamtlichen Geschäftsführer der Stadtwerke wählen lassen, doch dieser von SPD, CDU und Grünen getragene Deal scheiterte an politischem Widerstand. Danach ließ der SWK-Aufsichtsrat per Gutachten untersuchen, ob die Schaffung einer vierten, hauptamtlichen Geschäftsführerstelle angemessen sei, und beschloss schließlich im März 2022 eine neue Managementstruktur mit drei nebenamtlichen und einem hauptamtlichen Geschäftsführer, der vor allem für die kaufmännischen Aufgaben verantwortlich sein wird.

Zum Werdegang von Michael Theis

Michael Theis stammt aus dem Rheinland und hat an der Uni Köln Betriebswirtschaft studiert. Berufliche Stationen hat er zunächst in der Wirtschaftsprüfung bei PricewaterhouseCoopers und in der Industrie bei der früheren Readymix AG absolviert. Danach war er als Finanzvorstand bei der Berliner Stadtreinigung tätig. Seit Anfang 2017 arbeitete er als Partner bei einem weltweit tätigen Beratungsunternehmen für Mittelstand und kommunale Unternehmen mit der Bezeichnung „Expense Reduction Analysts“ (auf Deutsch: Ausgaben-Reduzierungs-Analysten). Theis gehört keiner Partei an. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die SWK-Aufsichtsratsvorsitzende Anne Lütkes (Grüne) erklärte, mit Theis habe der Aufsichtsrat „einstimmig einen erfahrenen kommunal-wirtschaftlichen Manager bestellt. Wir sind davon überzeugt, dass Michael Theis sich sehr gut in das Geschäftsführungsteam einbringen und mit seiner Expertise dazu beitragen wird, die großen Transformationsaufgaben im Stadtwerke-Konzern erfolgreich zu gestalten.“

Theis dankte dem Aufsichtsrat für das Vertrauen. „Es gibt in Deutschland kaum einen so breit aufgestellten und leistungsfähigen Stadtwerke-Verbund wie in Köln“, sagte er. Die Herausforderungen für Klimaschutz und Energieversorgung, Mobilität, Logistik und Digitalisierung seien „in den kommenden Jahren auch in Köln enorm. Dazu braucht es weiter wirtschaftlich gesunde und erfolgreiche Stadtwerke und eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt. Dafür werde ich im Geschäftsführungskollegium und zusammen mit der Belegschaft gemeinsam die Ärmel hochkrempeln.“

Voriges Jahr erzielte der SWK-Konzern mit 13.800 Mitarbeitern 6,6 Milliarden Euro Umsatz und 101,4 Millionen Euro Gewinn.