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Tag der FreiheitWie Kölnerinnen und Kölner das Ende der Maskenpflicht erleben

3 min

Mit oder ohne Maske einkaufen? Das ist seit Montag jedem selbst überlassen.

Im Drogeriemarkt vor dem Spiegel stehen und schauen, ob der neue Lippenstift zu einem passt oder im Einkaufszentrum einen Snack auf die Hand nehmen – seit Montag wieder möglich. Die Masken im Einzelhandel sind gefallen – mehr oder weniger.

Denn obwohl keine Pflicht mehr zum Tragen einer Maske besteht, bleiben Mund und Nase bei den meisten Besucherinnen und Besuchern der Kölner Innenstadt am Montag noch bedeckt.

Viele bleiben dennoch vernünftig

„Ich werde die Maske, da wo es geht, noch tragen, weil die Zahlen gerade so hoch sind. Ich möchte mich selber schützen und habe keine Lust mich zu infizieren“, sagt Caroline Wiemann, die gerade aus einem Laden auf der Schildergasse gekommen ist – mit Maske. „Ich verstehe, dass man nicht alle Maßnahmen aufrecht erhalten kann, weil die Leute sonst irgendwann durchdrehen, aber gerade beim Einkaufen stört es überhaupt nicht, eine Maske zu tragen .“

Auch Anna Boldt behält die Maske lieber auf. Sie ist im Einkaufszentrum am Neumarkt unterwegs. Verständnis für die Aufhebung der Maskenpflicht hat sie keine: „Wir haben immer noch hohe Zahlen, die Maskenpflicht jetzt aufzuheben, finde ich dumm. Das ergibt einfach keinen Sinn. Man schützt ja nicht nur sich selbst, sondern auch andere damit. Nur weil andere Länder das machen, heißt das nicht, dass Deutschland das auch machen muss. Jeder hier in der Stadt kann machen, was er möchte, das will ich gar nicht beurteilen, aber ich bleibe bei meiner Maske. Ich fühle mich sicherer damit und bin damit anderen gegenüber loyal.“

In der Innenstadt ist ohnehin nicht viel los

Voll ist die Innenstadt am Montag nicht. Die Menschen, die unterwegs sind, haben Platz um Abstand zu halten. Das ungemütliche Wetter wird den ein oder anderen von einem Bummel ohne Maske abgehalten haben. An einem sonnigen Samstag könnte das anders aussehen.

Monika Vrdoljak ist mit ihrer Familie unterwegs – alle drei ohne Maske. „Wir sind geboostert und hatten alle Corona. Ich arbeite beim Arzt, also schon acht Stunden am Tag mit Maske, da bin ich froh, wenn ich die in meiner Freizeit ablassen kann.“ Die Meinungen zum sogenannten Freedom Day (Freiheits-Tag) sind offensichtlich gespalten. Jürgen Grap trägt eine Maske, seine Partnerin nicht.

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An manchen Ladeneingängen hängen Schilder mit der Empfehlung, die Maske aufzubehalten. Noch folgen viele dieser Bitte. Susanne Forster, Inhaberin des Feinkostladens „Gertrude No.20“, sagt: „Wir haben im Team beschlossen, dass wir die Maske weiter anlassen. Den Kunden überlassen wir das freiwillig, aber wir hängen ab morgen ein Schild auf, auf dem steht, dass wir uns freuen würden, wenn der Kunde eine Maske trägt.“ Am Ende bleibt auch noch das Hausrecht, mit dem die Regeln, unabhängig von den staatlichen Vorgaben, beibehalten werden können.