Totes Baby in Köln-LongerichMutter wegen Totschlags angeklagt

Auf der Escher Straße in Bilderstöckchen ist ein toter Säugling gefunden worden.
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Köln – Im Fall des vor der Babyklappe in Bilderstöckchen tot aufgefundenen Säuglings soll im Februar der Prozess gegen die Mutter des Kindes beginnen. Vorgeworfen werde der 36-Jährigen in der Anklage Totschlag durch Unterlassen, teilte ein Sprecher des Landgerichts Köln mit. Geplant seien vier Prozesstage - der erste am 2. Februar.
Das Kind war am 12. Juli 2021 tot vor der Babyklappe gefunden worden. Das Säugling ist neben dem Babyfenster des „Hauses Adelheid“ auf dem Fenstersims abgelegt worden. Eine Person aus dem Mitarbeiterkreis des Hauses fand den Säugling, alarmierte Rettungskräfte, die dem Kind aber nicht mehr helfen konnten. Rechtsmediziner kamen damals zu dem Schluss, dass er bei der Geburt noch gelebt haben dürfte. Eine Mordkommission nahm die Ermittlungen auf. Rund einen Monat später wurde die 36 Jahre alte vierfache Mutter festgenommen.
Polizei: Hinter dem Fall steckt ein tragisches Sozialdrama
Ein Polizist sprach damals von einer „erdrückenden Beweislage“ und einem „tragischen Sozialdrama“. Die Ermittler ging rasch davon aus, dass die Frau die Mutter des Kindes ist: Ihre DNA stimmt mit der von dem Handtuch überein, in dem der Junge eingewickelt war. Die Frau habe die Schwangerschaft mutmaßlich selbst im engsten Umfeld verheimlicht, erklärten die Ermittler nach der Festnahme.
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Kassenbon half Ermittlern weiter
Auf ihre Spur kamen die Ermittler durch die bei dem Baby gefundene Quittung eines Kölner Lebensmitteldiscounters. Die Ermittler gingen in das Geschäft und überprüften über Zahldaten, wer vor und nach der Frau in dem Laden einkaufen war. Nach einem Abgleich kam es schließlich zu der Festnahme. Ihre Familie lebt im Einzugsbereich des Frauenhauses, sagte ein Polizeisprecher.