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Tufting-Trend in KölnMit dieser Pistole kann man selbst Teppiche herstellen

Lesezeit 2 Minuten

Beim Tufting Workshop von Lemi Müller in Sülz

Bei einem Worshop kann das Tuften am besten ausprobiert werden.

Hier dreht sich alles um Wolle - allerdings wird nicht gestrickt, nicht gehäkelt oder genäht: Es wird getuftet. In dem kleinen Atelier GU11 in Sülz stehen an einem Freitagnachmittag zehn Teilnehmerinnen mit Metall-Pistolen vor mit Stoff bezogenen Holzrahmen. Es wird scharf geschossen: Die Wolle wird mit der Tufting-Pistole auf die Leinwand gebracht und gleichzeitig abgeschnitten. Am Ende entstehen Wandbehänge oder Teppiche im eigenen Design. 

Der Begriff Tufting kommt aus dem englischen und heißt übersetzt so viel wie „mit Büscheln verzieren“. Lemi Müller hat Ende 2023 mit dem Tuften angefangen. „Ich war auf der Suche nach einem Hobby“, erzählt die 32-Jährige, die zu der Zeit noch in Leipzig wohnte. Im Internet wurde die zweifache Mutter auf den Trend aufmerksam und bestellte sich das Zubehör. „Es hat schon einige Versuche gebraucht, bis ich es mir die Technik selbst beigebracht hat, aber eigentlich ist es ganz leicht.“

Eine Handarbeit, die entspannt

Seit Anfang des Jahres bietet sie jeden Monat zwei Tufting-Workshops in Sülz an, zuvor war sie bereits in Leipzig erfolgreich damit. Ab Mai will sie die Kurse in ihrem eigenen Atelier in der Innenstadt anbieten. „In einem Kurs kann man einfach mal ausprobieren, ob es einem Spaß macht. Man braucht sonst einiges an Zubehör: die Pistole und natürlich sehr, sehr viel Wolle“, sagt Müller. Die Wunsch-Designs der Teilnehmenden überträgt sie schon vorher auf die Leinwände, damit es direkt losgehen kann. Florale Muster, Fantasyfiguren, Schriftzüge oder Tiere - die Entwürfe seien immer wieder sehr unterschiedlich, sagt Müller. Einen kleinen Teppich während des Workshops herzustellen kostet 160 Euro, einen großen 200 Euro.

In der Mehrheit kommen mehr Frauen in die Kurse, Freundinnen oder Mutter und Tochter. Aber es seien auch immer mal wieder Männer dabei, berichtet Lemi Müller, die eigentlich gelernte Betriebswirtin ist. „Die Pistole finden die Männer schon mal ganz cool, weil es eben sehr mechanisch funktioniert.“ Generell sei es eine sehr entspannende Arbeit, die Spaß macht. „Man muss sich konzentrieren, aber so, dass es beruhigend ist.“

Die Arbeit mit der Tufting-Pistole ist einfach zu Lernen.

Wenn man das Einfädeln erst mal raus hat, ist es ganz einfach. Die Teilnehmenden schießen Linie um Linie in den Stoff, gearbeitet wird von großen zu kleinen Flächen. Das Ergebnis gibt es auf der Rückseite, denn getuftet wird seitenverkehrt: Am Schluss wird die Leinwand umgedreht. Am Ende des rund dreistündigen Kurses ist der Boden mit kleinen Wollschnipseln bedeckt. Die fertigen Teppiche oder Wandbehänge werden verklebt und können dann mit nach Hause genommen werden. 

www.tuftingstudio.de