Viel Arbeit fürs Kölns PolizeiJunge Männer fahren Rennen aus Lockdown-Langeweile

Bei Kontrollen in der Raserszene werden immer wieder Autos beschlagnahmt.
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Köln – Raser drängen eine Zivilstreife der Polizei auf der A 57 von der linken Spur, Ermittler stellen mehrere „Rennmaschinen“ sicher und auf der Rheinuferstraße findet ein illegales Rennen statt – die Beamten der Ermittlungskommission „Rennen“ haben während des Lockdown viel Arbeit. Die Straßen sind frei und die meist jungen Männer wollen heraus und geben mit ihren schnellen Fahrzeugen kräftig Gas. „Wir haben gut zu tun“, sagt der Leiter des Einsatztrupps „Verkehr/Rennen“Jürgen Berg im Gespräch mit der Rundschau.
Aktueller Fall auf der Rheinuferstraße
Sonst würden die Fahrer in ihrer Freizeit beispielsweise in Shisha-Bars oder anderen Lokalen sitzen und sich die Zeit vertreiben – doch dies sei derzeit nicht möglich. So kommt es in den vergangenen Wochen immer wieder vor, dass Anti-Raser-Streifen auf Kölns Straßen Raser beobachten und stoppen – wie am Dienstagabend auf der Rheinuferstraße. Ein Autofahrer (26) hatte das illegale Rennen zwischen einem BMW 740D und einem Mercedes C-Klasse bemerkt und seine kleine Videokamera (Dashcam) eingeschaltet. An einer roten Ampel an der Kreuzung Militärring/Heinrich-Lübke-Ufer standen beide Autos gegen 22.30 Uhr und ließen ihre Motoren aufheulen. Sekunden später ging es rasant los – teilweise mit Tempo 100. Gestoppt wurden die Fahrzeuge hinter dem Rheinufertunnel in Richtung Innenstadt.
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Der Leiter des Einsatztrupps kann die Fahrten der Verkehrsrowdys nur verurteilen: „Die Polizei geht dagegen mit aller Härte vor. Wir brauchen aber auch die Augen und Ohren der Bürger. Wenn sie ein illegales Rennen sehen, rufen sie bitte umgehend den Notruf 110 an und merken sie sich die Kennzeichen und Fahrzeugtypen, damit wir die Beteiligten sofort stoppen können“.
In Fall auf der Rheinuferstraße beschlagnahmten die Beamten den Führerschein des BMW-Fahrers (24) und die Mobiltelefone. Mit den Handys sollen sich die beiden Fahrer gegenseitig gefilmt haben. Oftmals werden diese Aufnahmen in einschlägige Internet-Foren gestellt und dort sind die Raser stolz auf jeden Klick und jedes Daumen-Hoch-Symbol. Die beschlagnahmten Handys werden nun ausgewertet und der Kölner Staatsanwaltschaft für mögliche Anklagen vorgelegt.