Virtuelle BandGorillaz heizen das Palladium in Köln ordentlich ein

Lesezeit 2 Minuten
cob_20220622_Gorillaz_Paladium_1

Die Gorillaz sind bekannt für ihre spektakulären Live-Shows. Das bewiesen sie auch im Palladium.

Köln – Das Licht geht aus, das Publikum beginnt zu jubeln. Auf der riesigen Leinwand hinter der Bühne erscheint ein großer Schriftzug: „Hallo“, steht dort. Gleichzeitig startet der Song „M1 A1“ von den Gorillaz mit der Frage „Is anyone there?“ (Ist da jemand?) Die Menge antwortet mit lautem Rufen, Klatschen und Pfeifen. Dann setzt das Schlagzeug ein und das Publikum tanzt.

Von virtuell zu analog

Laut Guinness-Buch der Rekorde sind die Gorillaz die erfolgreichste virtuelle Band der Welt. Am Mittwoch konnten sich die Fans im Palladium davon live ein Bild machen. Das Kollektiv ist bekannt für spektakuläre Live-Shows, in denen sich die virtuellen Charaktere „Murdoc Niccals“, „2-D“, „Noodle“ und „Russel Hobbs“ mit den realen Künstlerinnen und Künstlern die Bühne teilen. Musiker und Mitgründer der Band Damon Albarn steht dabei im Mittelpunkt.

Viele Songs, die sie spielen, kommen vom neuesten Album „Song Machine, Season One: Strange Timez“. Es setzt sich aus Liedern zusammen, die das Kollektiv episodisch veröffentlichte: Ein neuer Song im Monat, begleitet von Videos, in denen die virtuellen Figuren auf die realen Sängerinnen und Sänger treffen und gemeinsam Musik machen. Genau so sieht auch das Konzert der Gorillaz aus.

Die Menge fühlt sich gut

Auf der Bühne stehen insgesamt 13 Menschen mit Instrumenten und Mikrofonen. Darunter: gleich drei Schlagzeuge, eine Vuvuzela und ein Chor mit fünf Frauen. Hinter ihnen ist eine gewaltigen Leinwand montiert, auf der die Gorillaz-Comicfiguren zu sehen sind. Und vor allen steht der Kopf des Kollektivs, Damon Albarn. Abwechselnd spielt er Gitarre, Klavier und Melodica, singt ins Mikrofon oder erzeugt den für Gorillaz-Fans altbekannten Funkgerät-Sound. Viele Songs reihen sich kommentarlos aneinander, Albarn spricht nicht viel. Wenn er redet, spricht er deutsch. „Wo ist mein Schiff“, fragt er, als er seine Cap gegen eine Kapitänsmütze austauscht und das nächste Lied ansteuert. Im Hintergrund schippern die Comicfiguren auf einem Kreuzfahrtschiff über das Meer. Euphorisch springt Albarn in die Menge und bewegt sich singend durch das Gedränge.

Nach ohrenbetäubend lauten Zugabe-Rufen, Gejohle, Pfeifen und Klatschen fragt ein Sänger des Kollektivs die Menge, wie es ihr geht. Alle Anwesenden wissen Bescheid, was jetzt passiert und proklamieren: „Feel good“ (wir fühlen uns gut), der Name eines der bekanntesten Lieder der Gorillaz. Auch der Song „Clint Eastwood“ wird als Teil der Zugabe endlich gespielt. Die Menge tobt. Am Ende formen sowohl die Musikerinnen und Musiker auf der Bühne als auch die Menschen im Publikum mit ihren Händen Herzen. Ein bewegtes und bewegendes Konzert.

Rundschau abonnieren