Vollsperrung am WochenendeWieder eine böse Überraschung bei der Mülheimer Brücke

Lesezeit 3 Minuten
Die Unterkonstruktion ist marode: Wieder einmal muss bei der Sanierung der Mülheimer Brücke umgeplant werden.

Die Unterkonstruktion ist marode: Wieder einmal muss bei der Sanierung der Mülheimer Brücke umgeplant werden.

Köln – Egal, an welchen Abschnitt sich die Experten auch heranarbeiten, am Ende steht immer die Erkenntnis: maroder als gedacht. So geht es schon seit Sanierungsstart an der Mülheimer Brücke im Jahr 2018. Nun ist es die sogenannte Strombrücke des Bauwerks, also das Teilstück, das direkt über den Rhein führt. Der Sanierungsplan sah vor, dass dieser Bereich mit einer Art von Stahlfachwerk verstärkt wird. Die Fachwerkselemente sollten dafür an dem Hauptträger der Strombrücke befestigt werden. Doch daran ist gar nicht zu denken. Der Zustand ist zu schlecht. Trotz der erneuten Hiobsbotschaft geht die Stadtverwaltung nun aber ein Wagnis ein, sie riskiert eine Prognose: 2025 soll der Verkehr wieder frei gegeben werden.

Zu den Kosten schweigt die Stadt

Die rechtsrheinische Rampe ist durch und durch marode. Die Unterkonstruktion für die Stadtbahnlinien auf der Brücke so stark weggerostet, dass sie vollständig erneuert werden muss. Einzig die Strombrücke stimmte Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau etwas milde, als sie im vergangenen Oktober mit der Rundschau eine Baustellenbesichtigung unternahm. Der attestierte sie damals noch einen recht passablen Zustand. Weit gefehlt. Genauere Sondierungen zeigten nun auch dort Risse und Rost. Weil die Aussteifungen dadurch nicht wie geplant befestigt werden können, muss umgeplant werden. Das kostet Zeit und Geld.

Dennoch: Wagte Rode noch im Oktober kein Fertigstellungsdatum zu nennen, ruft die Stadt nun das Ziel aus, 2025 könne der Verkehr wieder rollen. Allein bei den Kosten wird das Schweigen beibehalten. Da steht immer noch die Zahl von 188 Millionen Euro im Raum. Doch über die sind mittlerweile schon so einige Verlautbarungen hinweggezogen mit dem Tenor: maroder als gedacht.

Vollsperrung am Wochenende

Ab Donnerstag, 8. April, steht dafür eine weitere Großmaßnahme bei der Sanierung der Mülheimer Brücke an. Der südliche Teil der linksrheinischen Deichbrücke wird abgebrochen. Die gesamte Deichbrücke – also der Abschnitt der Mülheimer, der über den Deich führt – wird abschnittsweise abgerissen und neu gebaut. Dass die Deichbrücke nicht mehr zu retten ist, stand ausnahmsweise mal von Anfang an fest. Nun wird der Abschnitt abgerissen, über den vor der Sanierung der Verkehr nach Mülheim rüber rollte. In einem ersten Schritt wird das Stahlgerüst im Kern dieses Brückenabschnitts entkleidet. Asphalt und Beton kommen runter, bis das Stahlgerüst „nackt“ da steht. Dann wird dieses Stahlskelett mit Brennschneidern zerlegt. Gesamtgewicht: rund 450 Tonnen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Dafür wird ab Donnerstag bis Montag der Kuhweg voll gesperrt. Radfahrer werden auf das Niederländer Ufer umgeleitet. Für den motorisierten Verkehr sind Umleitungen ausgeschildert. In der Nacht zu Freitag bis Sonntagnachmittag wird die Mülheimer Brücke für Autos voll gesperrt. Radfahrer müssen die Treppenanlage nutzen.

Rundschau abonnieren