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„Weihnachts-Engel“Ingolf Lück begeistert bei Tommy Engels Show

Lesezeit 3 Minuten
Musiker Tommy Engel und Moderator und Komiker Ingolf Lück stehen gemeinsam auf der Bühne.

Musiker Tommy Engel eröffnet seine Weihnachts-Engel-Show 2022. Gast des diesjährigen Programms ist der Moderator und Komiker Ingolf Lück.

Ingolf Lück feiert sein Debüt bei Tommy Engels Weihnachtsshow. Wir haben uns die Dinner-Show in der Motorworld auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände Butzweilerhof angesehen.

Wenn ein Ostwestfale auf einen Kölschen trifft, dann müssen sie sich erstmal zusammenraufen. Das geht am besten, wenn sie zusammen ihre Version „Schöne Ovend he beim Weihnachts-Engel“ der berühmtesten aller alten Weihnachtsschnulzen „I'm dreaming of a white Christmas“ singen, auf Kölsch mit hochdeutschen Knubbeln.

So jedenfalls stimmten der Wahl-Rheinländer aus Bielefeld, Ingolf Lück, und der Sänger Tommy Engel auf die jährliche Show in der Motorworld auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände Butzweilerhof ein. Da hatten die Gäste bereits ihr Drei-Gänge-Menü von Spitzen-Caterer Jürgen Walter genossen, Hauptgang: Mutter Engels weihnachtlicher Rinderbraten, geschmort in kräftiger Barolo-Rotweinsauce, oder eine vegetarische Alternative.

Von Tommy Engel gibt es auch nachdenkliche Worte

„Es ist schon Tradition, dass ich frage ,Hät et jeschmeck?'“, erkundigte sich der Gastgeber, nachdem er mit dem Lied „Wenn Weihnachte es“ zur Besinnung gebracht hatte, worauf es wirklich ankommt. Ungewöhnlich nachdenklich klang diesmal auch der Text, den er vorlas, stilecht adventlich im roten Plüschsessel mit altmodischer Stehlampe als Lichtquelle.

„Wir müssen uns harte Zeiten nicht schön schwade, aber vielleicht ein bisschen dankbar und demütig sein“, kommentierte er eine Erzählung aus dem Balkankrieg 1993. Darin schlägt sich das Mädchen Janina trotz Heckenschützen und Bombenangriffen zu einem bescheidenen Fest bei den Eltern durch. Still wird es in der Halle, nachdem eben noch über Witze gelacht wurde.

Wie sich der „ewige Imi“ Eselsbrücken baut

Dass es in Ordnung sei, sich ein paar Stunden beim Weihnachts-Engel zu amüsieren, betonen der frühere Bläck-Fööss-Frontmann und der ehemalige „Formel 1“-Moderator. Auch sehen sie die Chance in der Krise, den „sinnlosen Konsumterror der letzten Jahre zurückzudrehen“. An Liebe müsse schließlich niemand sparen. Ingolf Lück applaudiert dem Publikum, weil es der Kultur und sich selbst Gutes tut. „Sie haben gegessen, haben es hier warm, müssen also zu Hause nicht heizen und sparen so viel, dass Sie sich direkt die Karte fürs nächste Jahr kaufen können“, witzelt der Comedian.

Und setzt noch eins drauf: „Außerdem gucken Sie gerade nicht die WM, womit Sie den Boykott unterstützen.“ Der „ewige Imi“ hat sich Eselsbrücken gebaut, um bei „Chef“ Tommy zu glänzen. Von Sylt ist er auf Sülz gekommen und von Nippel auf Nippes. Letzteres ist die Überleitung zu Engels rockigem Lied „Neppes“ gegen die Gentrifizierung der Veedel.

„Neppes“ ist wie „Du mäs mich fruh“, „Ich ben esu fuul“ vom neuen Album „Fleje“. Zum Hit des Abends wird die Reggae-Version von „Drink doch ene met“. Das Saallicht blitzt kurz auf, und das Publikum gibt das Echo „Zick zick eröm“.

Zum guten Ton gehört es beim Weihnachts-Engel, dass die Band um Jürgen Fritz einen Soloauftritt hat, und das ist James Taylors Welthit „How sweet it is o be loved by you“. Schließlich sieht auch noch Engels Kult-Figur „Huusmeister Kaczmarek“ nach dem Rechten in der Motorworld.


Hier gibt es Karten

Bis 18. Dezember kommt der Weihnachts-Engel an allen Wochenenden wieder, freitags und samstags beginnt das Dinner um 18.30 Uhr, sonntags um 14 Uhr. Karten kosten 96 Euro. www.der-weihnachts-engel.de