Sicherheit für RadfahrerSo soll Tempo 50 auf der Kölner Zoobrücke auf Dauer verhindert werden

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Auf der Zoobrücke soll demnächst Tempo 50 für Pkw statt Tempo 80 eingeführt werden.

Auf der Zoobrücke soll demnächst Tempo 50 für Pkw statt Tempo 80 eingeführt werden.

Schnelle Maßnahmen statt Langsamfahrt auf unabsehbare Zeit: Das fordert die SPD für die Zoobrücke und scheint damit eine Mehrheit zu finden.

Droht auf Jahre hinaus Tempo 50 statt 80 für Pkw auf der Zoobrücke? Die Verwaltung will die Geschwindigkeit zum Schutz der Radfahrer auf unabsehbare Zeit senken (die Rundschau berichtete). Doch die Politik will das so wohl nicht durchwinken. Im Verkehrsausschuss am Dienstag, 22. August, hat ein Antrag der SPD Aussichten auf eine Mehrheit, in dem gefordert wird, auf der wichtigen Rheinquerung den Radverkehr umgehend abzusichern, um die Geschwindigkeitsbegrenzung nur so kurz wie möglich einzuführen.

Abtrennung angeblich nicht mehr sicher genug

Sogenannte Schrammborde trennen den Radfahrweg vom Pkw-Streifen. Wadenhoch sind die Elemente. Bereist 2017 wurden sie für eine Fahrbahnsanierung auf einem langen Abschnitte demontiert. Nachdem der neue Asphalt aufgebracht war, ließ die Verwaltung sie aber auch wieder anbringe. Nun heißt es, die Schrammborde entsprächen nicht mehr den Vorschriften. Es müssten neue Fahrbahnabtrennungen her. Dafür brauche es aber „erhebliche bauliche Eingriffe“. Ein Zeitplan gebe es nicht. Auf Nachfrage der Rundschau konnte die Verwaltung aber nicht darlegen, auf welche Vorschrift sie sich dabei bezieht. Einzig ein Erlass des Landes NRW wird zitiert, der sagt aber nichts über die Schutzeinrichtungen aus, sondern allein darüber, dass mittlerweile die Stadt für die Sicherheit auf der Brücke, die Teil einer Bundesstraße ist, zuständig sei.

Reale Verbesserung statt Provisorium

Mit einem Dringlichkeitsantrag der SPD soll die Stadtverwaltung nun dazu aufgefordert werden, schnellstmöglich Maßnahmen vorzulegen, mit denen die Sicherheit des Rad- und Fußverkehrs verbessert werden kann. „Eine reale Verbesserung“ solle anstelle einer improvisierten Geschwindigkeitsbegrenzung mit der Zusatzbeschilderung „Brückenschäden“, herbeigeführt werden. Unter anderem aus der CDU-Fraktion heraus gibt es Signale, dass fraktionsübergreifend dem Antrag zugestimmt werden könnte.

CDU-Chef kritisiert eigene Fraktion

CDU-Parteichef Karl Alexander Mandl nimmt das Vorgehen der Verwaltung bei der Zoobrücke zum Anlass, eine „konstruktive verkehrspolitische Perspektive “ zu fordern. Nach jahrelanger Sanierung des Kalker Tunnels in der rechtsrheinischen Verlängerung der Brücke, solle nun erneut diese wichtige Verkehrsader abgeschnürt werden. CDU-Parteichef kritisiert eigene Fraktion „Die aktuelle Verkehrspolitik führt uns von der Mobilität immer mehr in die Immobilität“, sagt der Parteichef — und kritisiert damit seine eigene Fraktion, die im Bündnis mit Grünen und Volt die Verkehrspolitik gestaltet.

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