Die Trennung zwischen CDU und BfB kann Dirk Runge im Einzelfall die Arbeit erschweren.

KommentarBurscheids Bürgermeister muss sich umstellen

Zum ersten Mal tagte der Burscheider Stadtrat im neuen Kulturforum. Aber auch politisch hat sich viel geändert.
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Für Dirk Runge ist die Sache ein bisschen vertrackt. Im Wahlkampf hatte er Unterstützung von der CDU, dem Bündnis für Burscheid und der FDP. Im neuen Stadtrat gibt es diese Einigkeit nicht mehr: Das BfB hat sich mit der SPD und den Grünen explizit neue Verbündete gesucht.
Und in der konstituierenden Sitzung des Stadtrats konnte man sehen, dass es durchaus Konkurrenz und in Zukunft auch politische Gegensätze geben wird. Der Stadtrat ist sogar in drei Lager gespalten; denn die AfD macht ihr eigenes Ding. Das ließ sich bei der Besetzung der Ausschussvorsitze erkennen. Bisher war es so, dass der parteilose Bürgermeister vor allem wissen musste, wie die CDU tickt. Zum BfB gab es nur punktuelle Unterschiede.
Die Macht der CDU ist gebrochen
Die Zeiten sind vorbei. Neuerdings muss ich Runge vor allem im größten Lager um Rückhalt bemühen, zu dem die CDU nicht mehr zählt. Das kann es im Einzelfall kompliziert machen für den Verwaltungschef. Es ist sogar denkbar, dass er sich zwischen allen Stühlen wiederfindet.
Dass sich das BfB ausgerechnet im Jahr eins nach der Ära Michael Baggeler abnabelt, hat eine besondere Pikanterie. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Bündnis für Burscheid positioniert, wie viel Einfluss die Grünen in dem neuen Lager haben werden. Und welche Marken Runges unterlegener Konkurrent bei der Bürgermeisterwahl, der Sozialdemokrat Ralph Liebig, setzen möchte.
Absehbar ist, dass die Zeit der automatischen Einigkeit im Burscheider Stadtrat vorbei ist. Das bedeutet mindestens, dass mehr geredet werden muss im Rathaus.

