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41. BandNeuer Asterix führt die Gallier nach Portugal

3 min
Unterwegs im warmen Süden: Asterix, Obelix und Idefix.

Unterwegs im warmen Süden: Asterix, Obelix und Idefix.

Im 41. Asterix- und Obelix-Band reisen die Comic-Helden einmal mehr in die Ferne – und landen so bei einem alten Freund in Portugal. Er erscheint am 23. Oktober.

Der Kabeljau wird gerade von einer Frau zum Trocknen auf dem Balkon aufgehängt. Hinter den pastellfarbenen Häusern erscheint das tiefblaue Meer mit einem stolzen Schiff darauf, im Vordergrund spazieren Asterix und Obelix mit dem Hündchen Idefix auf seiner großen Hand über schwarz-weiße Pflastersteine. Diese sind typisch für das Land, in das sie ihre jüngste Mission führt: Lusitanien, das heutige Portugal.

Das Cover des 41. Bands hält Indizien für die neuen Abenteuer im Inneren bereit. Er erscheint am 23. Oktober in 19 Sprachen, mit einer Erstauflage von fünf Millionen, im deutschsprachigen Raum beim Verlag Egmont Ehapa Media. Bei einer Pressekonferenz in Paris verrieten der Texter FabCaro, der mit vollem Namen Fabrice Caro heißt, und der Zeichner Didier Conrad erste Details. Es handelt sich um ihr zweites gemeinsames Projekt seit dem Asterix-Band „Die weiße Iris“ vor zwei Jahren.

Fabcaro und Conrad: Humorvolle Hommage an Portugal

Nachdem es die gallischen Helden in den 66 Jahren ihrer Existenz immer wieder aus ihrem Dorf geführt hat und sie inzwischen 25 Mal verreist sind – von Germanien über die Schweiz bis Ägypten und Mesopotamien – habe es gar nicht mehr eine so breite Auswahl an neuen Orten gegeben, berichtete Fabcaro.

„Ich wollte ein Album mit viel Licht, Sonne und Meer machen, so als würde es mich in die Ferien ziehen... das war zugegebenermaßen ein bisschen egoistisch.“ Wie immer habe er versucht, das Gastland mit „wohlmeinendem Humor“ zu beschreiben: „Man lacht gemeinsam, nicht über den anderen. Man nimmt ihn aufs Korn.“ Bei einer Reise nach Portugal zur Vorbereitung sei ihm die besondere Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Menschen dort aufgefallen. Diese wollte er unbedingt einarbeiten, ebenso wie das Lebensgefühl der „Saudade“, einer Art bittersüßer Melancholie oder „fröhlichen Traurigkeit“ und den Hinweisen auf kulinarische Spezialitäten – neben dem Kabeljau hat auch das berühmte Blätterteiggebäck Pastel de Nata einen Auftritt.

Asterix gegen Römer: Tradition trifft Aktualität

Zur Geschichte selbst wurde vorab zumindest bekannt, dass es Asterix und Obelix in die südlichen Gefilde zieht, um einem alten Freund und dessen Völkchen gegen die römischen Besatzer zur Seite zu stehen. Der Gegner ist also der übliche, und dass die römischen Legionäre rund um Zenturio Pistorius wieder „jede Menge Haue“ bekommen werden, verstehe sich von selbst, hieß es. Wie immer basiert die Geschichte auf realen Begebenheiten, als um 150 vor Christus eine Gruppe von Aufständischen den Kampf gegen die römischen Besatzer, die um diese Zeit die Iberische Halbinsel eroberten, aufnahm. Pistorius erhielt dabei die Züge des für seinen sarkastischen Humor bekannten britischen Komikers Ricky Gervais.

Prominente Auftritte: Ricky Gervais als Römerzenturio

Damit folgten Fabcaro und Didier Conrad der Tradition der verstorbenen Asterix-Väter Albert Uderzo und René Goscinny, die ebenfalls gerne Prominenten zu einem Überraschungsauftritt in ihren Werken verhalfen, das konnte mal der Schauspieler Sean Connery, mal der Schriftsteller Michel Houellebecq sein. Wie grundlegend es für den Verlag ist, deren Erbe auch mit neuen Schöpfern fortzusetzen, zeigte auch die Anwesenheit von deren Töchtern bei der Vorstellung.

Beide sagten, das Thema Reise sei für ihre Väter wichtig gewesen. Durch das Aufeinandertreffen verschiedener Völker würden Werte wie Toleranz und Freundschaft hochgehalten, betonte Sylvie Uderzo.

Ihr Vater habe einen Großteil seines Lebens im Ausland verbracht und beschrieb Frankreich aus dieser Außen-Perspektive, sagte Anne Goscinny, die einen Ausschnitt aus dessen Schriften zum Thema vorlas: „Asterix ist weder ein Reiseführer noch ein Touristenprospekt“, hieß es darin.

Es gehe nicht darum, den „Ruhm“ eines bestimmten Volkes zu vergrößern. Für den französischen Verlag Hachette Livre Illustré handelt es sich seit Jahrzehnten um die Reihe mit den besten Verkaufszahlen, betonte Generaldirektorin Isabelle Magnac. Seit 1959 wurden weltweit 400 Millionen Asterix-Alben verkauft.