Ausstellungen 2024Was die Kölner Museen und Photosammlungen in diesem Jahr zeigen

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Chargesheimer: Zeitungsfrau auf der Schildergasse um 1959.

Chargesheimer: Zeitungsfrau auf der Schildergasse um 1959.

Was sind die Publikumslieblinge, wo tut sich im Museumsjahr 2024 Neues auf? Ein Überblick über die Ausstellungen, die in den Häusern und Sammlungen der Stadt in den kommenden Monaten zu sehen sind.

Impressionismus

Ein Höhepunkt im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud wird die exklusive Schau „Paris 1874: Revolution in der Kunst – Vom Salon zum Impressionismus“ (15. März bis 28. Juli). Gingen in Frankreich die Menschen bereits 1789 für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit auf die Barrikaden, war 1874 ein entscheidendes Jahr für den Aufbruch vor der Staffelei. In Paris wurde vor knapp 150 Jahren die erste Ausstellung der Impressionisten Degas, Morisot, Monet, Renoir und Sisley gezeigt, die anfangs abgelehnt, aber später weltberühmt wurden. Das Museum will den Weg nachzeichnen, den die französische Malerei nahm und verspricht ein abwechslungsreiches Panorama an Künstlern, Stilichtungen, Gattungen und Motiven.

Orientstiftung

Zum 50. Gründungsjubiläum der Orientstiftung zur Förderung der Ostasiatischen Kunst zeigt das Musem für Ostasiatische Kunst eine Auswahl aus dem hauseigenen Bestand unter dem Motto „50 Jahre – 50 Schätze“ (19. Januar bis 7. April). Sammler Hans Wilhelm Siegel rief die Orientstiftung vor einem halben Jahrhundert ins Leben.

Perfect Match

Ausgewählte Kunstkammerobjekte der Sammlung Olbricht und des Museums für Angewandte Kunst Köln (MAKK) sind in der Ausstellung „Perfect Match“ zu sehen (21. März bis 22. September). Der Fokus liegt dabei auf der Früh- und Blütezeit der Kunstkammern im 16. und 17. Jahrhundert. Zu den zentralen Aufgabe gehörte es, die Bereiche der Natur und Kunst als Sammlungskategorien zu vereinen. Hier und Jetzt Das Museum Ludwig will die gewohnten Strukturen des Ausstellungsmachens hinterfragen und verknüpft in der Reihe „Hier und Jetzt“ das Hier mit dem Jetzt und dem Gestern und Morgen. Das Team will dabei den Blick auf den Grund und Boden werfen, auf dem das Museum steht. Und von dort aus zurück sowie in die Zukunft schauen.

Roni Horn

Der US-Künstlerin Roni Horn widmet das Museum Ludwig eine Ausstellung unter dem Titel „Roni Horn. Give Me Paradox or Give Me Death“. Bekannt ist ihr Langzeitprojekt „Vatnasafn / Library of Water“, das eine Installation von Glaszylindern enthält, in denen das Wasser von 24 isländischen Gletschern gespeichert ist. (23. März bis 11. August).

Chargesheimer

Der Kölner Fotograf Karl Heinz Hargesheimer (1924 bis 1971), der sich später Chargesheimer nannte, wäre am 19. Mai 100 Jahre alt geworden. Das Museum Ludwig zeigt im Fotoraum aus diesem Anlass eine Auswahl seiner Fotografien. Die Schau konzentriert sich auf die 1950er Jahre und bezieht auch weniger bekannte Skulpturen Chargesheimers ein sowie seine „Lichtgrafiken“ (27. April bis 10. November).

Schultze Projects #4

Die Stirnwand des Treppenaufgangs wird alle zwei bis drei Jahre einem Künstler zur Verfügung gestellt, um sie neu zu gestalten. 2024 wird sich die 1992 in Harare, Zimbabwe geborene Kresiah Mukwazhi mit einer neuen Wandarbeit befassen (20. September bis 22. August 2027).

Fluxus

In der Fluxus-Kunst, die in den 1960er Jahren den Dadaismus ablöste, war alles im Fluss. Es kam nicht auf das Kunstwerk an, vielmehr auf die schöpferische Idee. Zwei Repräsentanten sind die Bildhauerin Ursula Burghardt und der Musiker Benjamin Patterson. Sie waren mit dem Fluxuskreis durch Konzerte, Performances und spontane Aktionen verbunden, prägten nachfolgende Künstlergenarationen. Das Museum Ludwig widmet dieser Bewegung unter dem Title „Fluxus und darüber hinaus“ eine Ausstellung (12. Oktober bis 9. Februar 2025).

Wolfgang-Hahn-Preis

Anna Boghiguian wird mit dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis durch die Gesellschaft für Moderne Kunst am Ludwig ausgezeichnet. Die 1946 in Kairo geborene Künstlerin wird Ende des Jahres ins Ludwig kommen und sich gut einen Monat mit der Geschichte des Hauses, seinen Werken, aber auch mit der Stadt befassen. „Sollte sie ihrer Praxis folgend einen neue Arbeit für das Museum anfertigen, wäre das außerordentlich erfreulich und aufregend“, erklärte Museumsdirektor Yilmaz Dziewior (8. November bis 30. März 2025).

Sehstücke

In einer Doppelpräsentation zeigt das Ludwig neu erworbene Fotografien von Elfriede Stegemeyer (1908 bis 1988) im Dialog mit Aufnahmen von Alfred Ehrhadt (1901 bis 1984) unter dem Titel „Sehstücke“ (30. November bis 27. April 2025).

Alter und Altern

Die Photographische Sammlung der SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn widmet Fotografinnen und Fotografen eine Schau unter dem Titel „Blick in die Zeit – Alter und Altern im photographischen Porträt“ (2. März bis 7. Juli).

Jem Southam

Nahe der Grafschaft Devon, England, fotografierte Jem Southam einen Teich, in dem er die zyklische Veränderung des Gewässers und seiner Umgebung zeigt. Die Serie „The Pond at Upton Pyne“ entstand zwischen 1996 und 2002. Der erste Teil zeigt den Teich in einer Zeit, in der er zum privaten Paradies umgestaltet werden soll. Der zweite Teil zeigt ihn im Wandel zum Ort der Freizeitgestaltung (2. März bis 7. Juli).

Karl Blossfeldt

In Zusammenarbeit mit der Universität der Künste in Berlin zeigt die SK Stiftung die Pflanzenstudien von Karl Blossfeldt (1865 bis 1932) unter dem Titel „Photographien im Licht der Kunst“. Die Arbeiten sind eng verbunden mit der Formsprache der Neuen Sachlichkeit (6. September bis 2. Februar 2025).

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