Der Film Tod in Venedig macht Björn Andrésen berühmt. Nun starb er mit 70 Jahren in Stockholm.
Berühmt durch „Tod in Venedig“Björn Andrésen stirbt im Alter von 70 Jahren

Björn Andrésen als Tadzio in „TOD IN VENEDIG.“
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„Der schönste Junge der Welt“, soll Luchino Visconti zu ihm gesagt haben, als der Regisseur den damals 16-jährigen Björn Andrésen für seine Verfilmung von Thomas Manns Novelle „Tod in Venedig“ vor die Kamera holte. Nun ist der schwedische Schauspieler und Musiker im Alter von 70 Jahren in seinem Heimatort Stockholm gestorben.
„Der schönste Junge der Welt“ - dieser Satz entpuppte sich für Andrésen eher zum Fluch als zum Sprungbrett für eine große Filmkarriere. In einem „Stern“-Interview sagte er noch 2002: „Tadzio war zwar kein Trauma, aber doch ein lästiger Schatten. Ein Leben ohne ihn wäre auf jeden Fall leichter gewesen, aber auch weniger interessant.“
Kritik an Visconti
Früher hatte er sich darüber beklagt, von Visconti „sexualisiert“ worden zu sein. 2003 kritisierte er die feministische Autorin Germaine Greer, dass sie sein Porträt für das Cover ihres Buches „The Beautiful Boy“ verwendet hatte, ohne seine Erlaubnis einzuholen.
Nach dem „Tod in Venedig“ machte Andrésen eine Zeit lang Karriere in Japan als Popstar und Fotomodell. In Schweden stand er hin und wieder vor der Kamera (unter anderem in einer „Wallander“-Folge und im Horrorfilm „Midsommar“) und spielte in der populären Schlagerband Sven-Erics Keyboard.
Trauriges Privatleben
Sein Privatleben war überschattet von der Trauer um seinen Sohn Elvin, der 1986 im Alter von neun Monaten durch plötzlichen Kindstod starb. Daran zerbrach auch die Ehe zu seiner damaligen Frau Susanne, mit der er zusammen noch eine 1984 geborene Tochter hatte.
