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„Bookies sind die coolen“Kölnerin Amelia Schober gewinnt Lyrik-Wettbewerb

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Amelia Schober, Siegerin des Bundeswettbewerbs für junge Lyrik.

Köln – Die Regale im Zimmer voller Bücher. Sauber geordnet: Fantasy-Reihen, Liebesgeschichten, Romane, Jugendbücher. Dass Amelia Schober Bücher liebt, wird auf den ersten Blick deutlich. „Ich habe schon immer sehr viel gelesen“, sagt die 14-Jährige. „Die Glücksbäckerei’ war meine Lieblingsreihe als ich klein war“, erzählt die Neuntklässlerin, die inzwischen mit Begeisterung Jane Austen liest. Dass Lesen und Schreiben Hand in Hand gehen, zeigte sich bei Amelia schon im Grundschulalter.

Der Wettbewerb

Aktuelle Lyrik kennenlernen und eigene Gedichte einreichen. Das können junge Menschen bis zu einem Alter von 20 Jahren bei „lyrix“.

Der Bundeswettbewerb für junge Lyrik gibt jeden Monat ein neues Thema vor, zu dem Gedichte eingesandt werden können. (dha)

bundeswettbewerb-lyrix.de

„Aus Langeweile habe ich da ein Gedicht über Hasen geschrieben“, erinnert sie sich. Auch daran, dass die Lehrer begeistert waren. Seitdem sind viele Gedichte dazu gekommen. In einem Heft notiert sich Amelia Zitate oder Lied-Zeilen, die sie mag. Auf das Heft greift sie zurück, wenn sie sich an ein Gedicht macht. So war es auch, als sie am renommierten Bundeswettbewerb für junge Lyrik, Lyrix, beteiligte. Extra für den Wettbewerb verfasste sie ein Gedicht zum Thema „Sprache“ − und wurde prompt zur Jahressiegerin in der Altersgruppe bis 14 Jahre gekürt.

Persönlichkeit im Gedicht zeigen

„Mit dem Thema hatte ich Glück“, sagt Amelia. Schließlich ist sie bilingual aufgewachsen. Die Mutter spricht polnisch mit ihr, der Vater deutsch. In der Schule kamen Englisch und Französisch hinzu. Von dieser Biografie, aber auch von den Schwierigkeiten mit den Sprachen handelt das Gedicht. „Es war schon ein bisschen Überwindung, so viel von mir preiszugeben“, sagt Amelia und fügt hinzu: „Ich finde das wichtig an Gedichten. Da muss etwas Persönliches drin sein.“

Ihre Begeisterung fürs Lesen teilt Amelia inzwischen auch mit anderen. Auf Instagram hat sie ihren eigenen Kanal mit dem Namen wunderbarzumlesen. Dort bespricht Amelia Bücher. Meist sind es Romane. Aber auch „Der Weg aus der Klimakrise“ wird besprochen. „Eines der ersten Bücher, die ich als Rezensionsexemplar bekommen habe“, sagt die 14-Jährige, die auf Instagram ihre Leserinnen und Leser mit „Hey Lieblingsbookies“ anspricht.

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„Bookies“, das, was früher Bücherwürmer hieß, „ sind die coolen“, lacht Amelia auf Nachfrage. Und weil Bücher ihre Welt sind, liest sie seit kurzem auch in der Stadtbücherei am Clodwigplatz ehrenamtlich Kindern vor. „Meine Eltern haben mir auch immer viel vorgelesen, das will ich gerne weitergeben.“

Wer nun denkt, dass der Traumberuf eines solchen Bookies wie Amelia es ist, unweigerlich Schriftstellerin sein muss, ist schief gewickelt. „Ich will Ärztin werden. Am liebsten Chirurgin“, sagt das Mädchen im Brustton der Überzeugung. Immerhin hat sie den ersten Schritt in die Richtung auch schon unternommen: Sie ist jetzt Ersthelferin an ihrer Schule.

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