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Bühnen ab 2026 am OffenbachplatzDas steht den Intendanten und ihren Teams bevor

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der wiedereroeffnungstermin von ooper und schauspiel am offenbachplatz wurde bekannt gegeben wurde   Foto: Meike Böschemeyer

Kay Voges und Hein Mulders im Foyer der Oper. 

Die Bühnen sollen im September 2026 endlich am Offenbach eröffnen. Die Intendanten von Oper und Schauspiel, Kay Voges und Hein Mulders über Umzugs- und Eröffnungspläne

Intendant Hein Mulders spricht gerne von der Oper als einem Tanker. Das Schauspiel als Betrieb ist zwar etwas kleiner und wendiger, aber auch nicht gerade eine Segeljolle. Und diese beiden kapitalen Schiffe sollen nun ihr Trockendock verlassen (sprich ihre Interimsspielstätten) und ab September 2026 am Offenbachplatz vor Anker gehen. Und so heißt es in dieser Spielzeit für Mulders und seinen Schauspielkollegen Kay Voges, dass sie einen Spielplan für die Spielzeit 2026/27 festzurren und gleichzeitig mit ihren Teams umziehen müssen.

Konkrete Spielpläne wollen Mulders und Voges im kommenden Frühjahr vorstellen. Feststeht: Am 19. und 20. September gibt es einen Tag der offenen Tür. Am 24.9. folgt ein Festakt in der Oper, den beide Bühnen gemeinsam gestalten. Die Premieren in Oper, Schauspiel und Kleinem Haus folgen an den nächsten Tagen. Rund zehn Tage später wird die Kinderoper eingeweiht.

Außerdem müssen die Mitarbeitenden beider Häuser nicht nur lernen, sich im neuen Zuhause zurechtzufinden. Auch die moderne Technik, sei es auf oder hinter der Bühne, von Scheinwerfern bis zur Heizung muss in den Griff bekommen werden. Das heißt, in den Dienstplänen müssen bis zum Sommer auch Schulungen eingeplant werden. Und man ziehe ja nicht nur vom Staatenhaus oder Depot an den Offenbachplatz, so Mulders: So sind viele Bereiche wie Werkstätten derzeit noch an den unterschiedlichsten Orten in der Stadt untergebracht.

„Ich habe in der Zeit, die ich jetzt hier bin, ein Mantra entwickelt: Wir sind immer vorbereitet“, meint Hein Mulders. Schon in der Corona-Zeit habe er gelernt, „immer schnell schalten zu müssen, um keine Produktion zu verlieren und um Künstlerinnen und Künstler nicht zu enttäuschen, sondern bei der Stange zu halten“. Das habe sich bei den diversen Umplanungen in den letzten Jahren bewährt.

Wir werden versuchen, so lange wie möglich den Spielbetrieb im Depot aufrechtzuerhalten.
Kay Voges

Ob Um- und Einzug Auswirkungen auf die Pläne für die laufende Spielzeit haben, können und wollen die Intendanten noch nicht sagen: „Ich habe geplant, wie es seriös möglich ist, und jetzt gibt es neue Fakten“, sagt Kay Voges, der Premieren bis Ende Mai 2026 im Depot angesetzt hat. Ob aus den neuen Fakten Konsequenzen gezogen werden müssten, sei noch offen: „Wir werden versuchen, so lange wie möglich den Spielbetrieb im Depot aufrechtzuerhalten. Aber genau versprechen kann ich das jetzt noch nicht.“

Auch wenn beide Interimsstätten vor allem in Sachen Technik und Ton Grenzen setzten, die besondere Nähe, die an beiden Orten mit dem Publikum entstanden sei, würde man gerne an den Offenbachplatz „hinüberretten und weiterführen“, wünscht sich Voges.

Verschiedene Gastro-Angebote

Auf jeden Fall bestehe für die Zuschauer die Möglichkeit, nach der Vorstellung in die Kantine zu kommen, ob sich das auch tagsüber umsetzen ließe, werde noch geprüft. Dazu gibt es auch im kleinen Haus ein Restaurant mit Außengastronomie.

Einem Druck, nach so einer langen Sanierungszeit am Offenbachplatz zu inszenieren, setzt Voges entgegen: „Ich glaube, wenn wir den Anspruch haben würden, mit jeder Inszenierung beweisen zu müssen, dass das 800 Millionen Euro Steuergelder wert ist, dann können wir nur verlieren. Das, was wir machen können, ist, mit Liebe und Leidenschaft alles auf die Bühne zu bringen, um das Beste für die Menschen dieser Stadt zu präsentieren. Und dafür werden wir uns den Arsch aufreißen.“

Kampagne für die Wiedereröffnung

Jetzt muss nur noch das Publikum ab September in Scharen kommen. Dafür startet ab Februar eine Medienkampagne mit dem Motto „Deine Bühne, Köln“, über die Kulturdezernent Stefan Charles sagt: „Dieser Satz und das Logo mit der Klammer um alle Gebäude bringen auf den Punkt, was wir mit dem sanierten und erweiterten Bühnenensemble im Herzen der Stadt erreichen wollen: dass die verschiedenen Sparten künftig als eine gemeinsame Einheit wahrgenommen werden, die erst im Zusammenspiel ihre ganze Kraft entfalten.“

Darüber hinaus bekräftigt Charles noch einmal die Zukunft des Depot, das, genau wie das später als Musicaltheater weitergeführte Staatenhaus, „als Standort auch in Zukunft wichtig“ bleibe - als ein „kreatives Zentrum für zeitgenössischen Tanz und für die darstellenden Künste, für junge Künstlerinnen und Künstler“. Die ursprünglichen Pläne waren zuletzt aufgrund der Haushaltslage eingedampft worden, so etwa die als eigene Sparte der Bühnen geplante Tanzkompanie, deren Start auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.