Erfolgreiches Online-Angebotphilharmonie.tv bringt Kölner Konzerte nach Hause

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Konzerte der Kölner Philharmonie zu Hause schauen: Wie die Hofkapelle München mit Rüdiger Lotter.

Köln – Keine Frage, in Sachen Komfort und Bequemlichkeit macht der Kölner Philharmonie so schnell keiner etwas vor – von der inhaltlichen Qualität und der Akustik im Konzertrund einmal ganz zu schweigen. Doch Louwrens Langevoort und sein Team machen es den Musikfans noch etwas bequemer: Seit 2013 können über das Portal philharmonie.tv ausgewählte Konzerte - von der Kölnischen Rundschau präsentiert, finanziell unterstützt vom Tabakkonzern JTI – zu Hause angeschaut werden.

Das Angebot

„Professionell und edel wie eine Fernsehübertragung!“ lautet das Urteil von Swingsänger Tom Gaebel über die Ausstrahlung seines Auftritts. Kein Wunder, vor Ort in der Philharmonie sorgt Regisseur Robert Gummlich für den Einsatz von wenigstens fünf Kameras im Saal – eine Aufgabe, die er auch bei zahlreichen Produktionen der Berliner Philharmoniker und deren Livestream übernimmt. Die Kölner Streaming Factory setzt die neuestes Technik ein, so dass Bilder und Töne die verschiedenen Endgeräte in bester Qualität erreichen.

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Neben der Möglichkeit, das Konzert live im Internet zu verfolgen, wird es auch ein bis zwei Tage später als „video on demand“ bereitgestellt – und dies dann für zweimal 30 Tage lang. Sie können allerdings nur gestreamt, nicht jedoch heruntergeladen werden!

Die Zuschauer

Mehr als 80 000 Menschen haben das Angebot bislang genutzt: Rund 27000 verfolgten die Liveausstrahlung, die Übrigen schauten sich die Mitschnitte als „video on demand“ an. Die Gründe sind vielfältig: Jemand hat keine Karte mehr bekommen oder kann an diesem Abend nicht in Köln sein – oder wohnt generell in einem anderen Land: „So haben sich gerade nach der karnevalistischen Matinee zu Gunsten des Rosenmontagszugs begeisterte Zuschauer aus Norwegen gemeldet!“, erzählt Langevoort. Doch nicht nur in Europa werden die Auftritte verfolgt, es gab auch Aufrufe in Asien, Nord- und Südamerika . Insgesamt schauten seit 2013 mehr als 100 Nationen zu! Für andere ist das Streamen eine Möglichkeit, mal in die Philharmonie-Programme „hineinzuschnuppern“ – denn zur Verfügung stehen nicht nur die „klassischen Klassikkonzerte“.

Das Programm

Rund sechs Aufführungen werden pro Spielzeit gezeigt. „Auch im Konzertbetrieb ist es nicht unser Auftrag, nur die Kassenschlager aufs Programm zu setzen. Denselben Anspruch verfolgen wir auch auf philharmonie.tv“, verspricht Louwrens Langevoort. Und so waren neben einer Countertenor-Gala mit Valer Sabadus auch der Jazzabend mit Thomas Quasthoff oder das Konzert der gambischen Künstlerin Sona Jobarteh zu sehen. Als nächstes wird am Sonntag, 9.2., 16 Uhr, „Mozart in München“ gezeigt, ein Programm mit Julien Prégardien und der Hofkapelle München. Unter der Leitung von Rüdiger Lotter ist dann neben einigen Mozart-Arien und -Sinfonien auch eine Uraufführung zu genießen: „Händeküssen“ von Lisa Streich.

In der Pause

Während die Live-Zuschauer durchs Foyer flanieren, lohnt es sich für die Online-User vor dem Bildschirm zu verweilen: Denn in der Pause werden vorproduzierte, exklusive Interviews mit den Künstlern des Abends gezeigt – die bei einem Spaziergang durch den Ort entstanden, an dem der Künstler seinen Lebens- und Schaffensmittelpunkt hat. So wurde etwa Julien Prégardien in München besucht.

Die Zukunft

Derzeit wird daran gearbeitet, ebenfalls die Philharmonie-Auftritte des Gürzenich-Orchesters und der Klangkörper des WDR via philharmonie.tv zu streamen. Dem Vernehmen nach könnte dies schon ab der kommenden Spielzeit soweit sein.

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