Vom 5. bis 9. Oktober zeigt das Cinepänz-Festival Neues für Nachwuchscineasten.
Filmfestival CinepänzSpannende Filme für Kinder und Jugendliche

„Ab morgen bin ich mutig“ wurde in Nippes gedreht.
Copyright: Cinepänz
Ab Samstag sind auf dem Filmfestival Cinepänz einmal mehr spannende neue Filme für Kinder und Jugendliche zu sehen.
Das geheime Stockwerk
Während seine Eltern ein ehemaliges Grandhotel renovieren, stromert Karli eher gelangweilt durch das heruntergekommene Gebäude. Bis er einen Aufzug entdeckt, mit dem er zurück ins Jahr 1938 reisen kann. Dort trifft er auf ein jüdisches Mädchen, das zusammen mit ihrem Vater von einer Familie von Nazis drangsaliert wird, und einen jungen Schuhputzer, dem plötzlich ein Diebstahl vorgeworfen wird.
Regisseur Norbert Lechner erzählt in dieser Mischung aus „Fünf Freunde“-Abenteuer und Geschichtsstunde einfühlsam, aber ohne Umschweife, von einer Zeit, die erschreckende Parallelen zur Gegenwart aufweist: Ein politischer Führer will sein Land zu alter Größe bringen und beschneidet dabei zunächst einmal die Rechte von Minderheiten (ab 6 Jahren, 5.10., 15 Uhr, Filmforum und 7.10., 11 Uhr, Filmhaus).
Zirkuskind
„Die Hauptsache sind deine Kinder. Solange es Kinder gibt, gibt es den Zirkus!“ Der 80-jährige Uropa Ehe bringt auf den Punkt, was seine Familie über Generationen bewegt: Die Manege ist Dreh- und Angelpunkt der Roma-Familie. Jeder und jede hat von Kindesbeinen an eine Aufgabe, muss erst hinter den Kulissen mit anpacken und später raus ins Rampenlicht. Aber als was, fragt sich der elfjährige Santino. Clown? Jongleur? Luftakrobat?
Für „Zirkuskind“ haben die Regisseurinnen Julia Lemke und Anna Koch die herzerwärmende Truppe ein Jahr lang begleitet, sind mit ihr quer durch Deutschland gereist und festgehalten, wie der Cirkus Arena an jedem Ort seine Magie verbreitet. Kritische Themen (Kinderarbeit, Jugendschutz, nachhaltiger Schulbesuch) stehen dabei nicht im Vordergrund. Der familiäre Zusammenhalt geht über alles (auch wenn es schon mal gewaltig knirscht), so die Botschaft. Und selten hat man so bemerkenswert unverstellte junge Protagonisten vor der Kamera gesehen, die sich benehmen, als sei es das Natürlichste von der Welt, mit einer Kamera zu agieren. Das müssen die Gene sein (ab 6 Jahren, 4.10., 12 Uhr, Filmforum NRW).
Ab morgen bin ich mutig
Ach, wer hat das nicht erlebt: Der Schwarm sitzt eigentlich nur zwei Bänke entfernt und ist dennoch unerreichbar. Und wenn man wie Karl auch noch zusätzliches Pech hat, ist der eigene große Bruder nicht nur cooler, sondern auch noch interessanter weil er in einer Band spielt.
Bernd Sahling hat diese Geschichte über die erste unerfüllte Liebe in Nippes gedreht mit einem Cast von exzellenten jungen Darstellerinnen und Darstellern, die so natürlich spielen, dass der Film manchmal fast wie eine Doku wirkt (ab 11 Jahren, 5.10., 14.30 Uhr, Filmhaus und 8.10., 10 Uhr, Cinenova).
Paternal Leave
Um ihren Vater kennenzulernen, reist Leo heimlich nach Italien. Doch Paolo ist von dem Überraschungsbesuch gar nicht erfreut, da er gerade damit beschäftigt ist, die Beziehung zur Mutter seiner anderen Tochter zu kitten. Dabei stößt der junge Lebemann allen Beteiligten gleichermaßen vor den Kopf, zerreißt ein mögliches Patchwork, ehe es überhaupt zusammengenäht war.
Fast zwei Stunden lang verbreitet Alissa Jung Autorenfilmer-Tristesse, wo sie nur kann. Fraglich, ob TikTok-gewohnte Teenager da am Ball bleiben mögen (ab 14 Jahren, 5.10., 17.30 Uhr, Filmforum und 7.10., 10 Uhr, Odeon).
Komplettes Programm unter www.cinepaenz.de