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„Harte Schale notwendig“Zwei Kölnerinnen sind im Finale von „Germany’s Next Topmodel“

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gntm

Vier GNTM-Finalistinnen kämpfen am Donnerstag um den Sieg. Die beiden Kölnerinnen Alex und Romina sind mit dabei. Soulin und Dascha wetteifern ebenfalls um den Topmodel-Titel. (v.l.n.r.)

Köln – „Wir machen dieses Finale nicht nur für Heidi, sondern auch für uns. Wir können uns das immer wieder ansehen und sagen: Wir haben das gerockt. Deswegen steckt da so viel Herzblut drin“, sagt Soulin (20) – ein der vier Finalistinnen von „Germany’s Next Topmodel“. Neben der 20-Jährigen sind Dascha (21) und gleich zwei Kölnerinnen, Alex (23) und Romina (21), bis in das Finale der diesjährigen Staffel von GNTM gekommen. Ashley (21) kam auch ins Finale, stieg aber freiwillig aus.Alex freut sich auf die Zeit nach dem Contest: „Ich möchte mir den Traum einer großen Werbekampagne erfüllen, am liebsten für Coke Light. Als kölsches Mädchen vom Eigelstein bleibe ich natürlich meiner Stadt erhalten.“ Romina sieht ihre Zukunft in der Region. Sie ist mit 1,68 Metern ebenfalls nicht die „Norm“, die sonst von den Kandidatinnen erwartet wurde.

Dieses Jahr ist alles anders: Nicht nur durch die Pandemie erhielt das ProSieben-Format völlig neue Impulse. Zum einen wurde nur in Deutschland gedreht – und weniger dick aufgetragen als sonst. Zum anderen ist jedoch der Fokus weniger auf Perfektion und Körperkult, mehr hingegen auf Diversität in jeder Hinsicht. Acht Jahre nachdem feministische Aktivistinnen den GNTM-Laufsteg stürmten und alljährlich Kritik an der Gleichförmigkeit und dem Magerwahn der Show aufkam, versucht sich das Team um Heidi Klum an mehr Vielfalt und Abwechslung. Das lässt sich auch an den vier verbliebenen Frauen ablesen lässt, die am Donnerstag um den Titel des Topmodels kämpfen.

Zeiten von Gleichförmigkeit endgültig vorbei

Die vier jungen Frauen stellten sich am Dienstag im Video-Interview vor und betonten erneut ihre Harmonie und ihren Teamgeist – trotz aller Vielfalt. Eine der Frauen hat Wurzeln in Syrien, eine in der Ukraine, eine in Südafrika und Korea. Eine ist kleiner als 1,70 Meter, eine schwerer als 80 Kilo, eine hat gerade ihre Geschlechtsangleichung hinter sich. Die Zeiten von Gleichförmigkeit auf dem Catwalk scheinen endgültig vorbei – ebenso sichtbar ist dies aktuell in Werbekampagnen von großen Bekleidungsfirmen, die mittlerweile kurvige Models oder verschiedenste Arten von Weiblichkeit und Männlichkeit präsentieren, was gerade denen Mut machen soll, die sich ausgegrenzt fühlen.

„Mit unserer diesjährigen Staffel möchten wir all die ermutigen, die sich nicht beachtet fühlen und wollen jeden Menschen an seine oder ihre Schönheit erinnern“, betont das „Curvy (kurvig) Model“ Dascha. Junge Menschen sollten „aus der Grube rauskommen und sich etwas trauen“. Alle vier Frauen geizen nicht mit ihrem Selbstbewusstsein und wollen alles für den Sieg geben: Täglich sind die Nachwuchsmodels mit Proben und Training beschäftigt und kommen dabei auch an ihre Grenzen. Soulin betont: „Man unterschätzt, wie viel hinter so einer Liveshow steckt. Das sind mehrere Tage, mehrere Stunden – jeden Tag zehn Stunden ungefähr.“ Trotz der Konkurrenz gebe es keinen Zickenkrieg: „Streit ist normal unter Liebsten, wir respektieren und mögen uns “, sagt Romina und lacht.

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Ein Thema, welches den jungen Frauen wichtig ist, stellt Cybermobbing dar: „Jeder kennt den Neid und Hass in den sozialen Netzwerken. Man kann die Menschen nicht ändern, aber sollte stets gewappnet sein. Eine harte Schale ist notwendig in diesem Geschäft“, weiß Dascha. Soulin ist froh über die Erfahrungen der letzten Wochen, die sie positiv verändert hätten: „Ich habe mich weiterentwickelt und will ein Vorbild für andere Mädchen sein. GNTM ist ein absolutes Sprungbrett für mich.“ Insgesamt zeigen die Frauen viel Bodenständigkeit und Coolness vor dem großen Auftritt: „Klar haben wir auch Ängste, aber die hat jeder, man muss sie besiegen“, macht Dascha deutlich.

Das Live-Finale von GNTM wird am Donnerstag, 27.Mai um 20.15 Uhr auf ProSieben gesendet.