Jubiläum in KölnKunsthaus Sotheby's feiert seine 50-jährige Präsenz
Turners "Ehrenbreitstein" war in Köln zu sehen.
Copyright: Sotheby's
Köln – Nein, das weltberühmte Londoner Auktionshaus Sotheby's hat noch keine Auktion am Rhein durchgeführt. Und Köln war hierzulande keineswegs die erste deutsche Filiale. Die wurde vielmehr 1969 in München gegründet, darauf folgten Frankfurt am Main und Hamburg, erst 1982 kam eine Dependance in der Domstadt hinzu.
Dennoch feiert das Unternehmen an diesem Mittwoch in Köln pünktlich zum Auftakt der Art Cologne „50 Jahre Sotheby's in Deutschland“. Das internationale Echo mag hier tatsächlich größer sein als in München, wo das Auktionshaus zwischen 1987 und 1999 mit Versteigerungen deutsch-österreichischer Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts reüssierte. Dort erzielte Carl Spitzwegs „Er kommt“ 1997 mit 1,4 Millionen D-Mark einen Weltrekordpreis.
Anfang der 1990er Jahre brachten hierzulande die Schlossauktionen mit den Sammlungen der Fürsten von Thurn und Taxis sowie der Markgrafen und Großherzöge von Baden hohe zweistellige Erlöse, die 2005 auf der Marienburg mit Schätzen des königlichen Hauses Hannover noch übertroffen wurden.
Die größten Erfolge mit moderner oder Gegenwartskunst glückten aber an den internationalen Handelsplätzen New York und London: 2010 brachte Gerhard Richters Gemälde „Matrosen“ 8,4 Millionen Euro, Giacomettis Skulptur „Schreitender Mann“ aus der Sammlung der klammen Commerzbank AG gar 75 Millionen.
Neue Räume in der Mozartstraße
2014 eröffnete Sotheby's seine neuen Kölner Räume in der Mozartstraße und zeigte dort Werke von Kandinsky, Matisse und Liebermann – allesamt im siebenstelligen Schätzpreisbereich – als Appetitanreger für eine Versteigerung in der britischen Hauptstadt.
Zwei Jahre später spielte der genius loci eine eher unrühmliche Rolle, als der WDR Teile seines Haushaltslochs mit dem Verkauf von 48 Kunstwerken schließen wollte. Sotheby's zeigte in Köln 26 davon, wobei Max Beckmanns „Möwen im Sturm“ dann in London rund eine Million Euro einbrachten.
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Dort wurde 2017 auch William Turners Gemälde der Koblenzer Festung „Ehrenbreitstein“ für 24 Millionen Euro verkauft – zuvor konnte man es kurz in der Kölner Mozartstraße bestaunen.
Auch die Kunststiftung am Museum Ludwig teilt ein Stück Geschichte mit Sotheby's: 2012 trug der scheidende Direktor Kasper König 70 Werke namhafter Künstler zusammen, die zugunsten der Stiftung teils im Kölner Museum, teils bei der Herbstauktion in London versteigert wurden. Gesamterlös: 2,2 Millionen Euro.