Kruder und Dorfmeister feiern in der Philharmonie das 25-jährige Jubiläum ihres Albums „K & D Sessions“.
Jubiläumskonzert in KölnKruder und Dorfmeister feiern 25 Jahre „K & D Sessions“

Ausschnitt aus dem berühmten Cover des Albums „K & D Sessions“ von Kruder und Dorfmeister.
Copyright: G-Stone
Zu Beginn setzen sich Peter Kruder und Richard Dorfmeister, adrett in schwarze Anzüge gekleidet, mit einem handlichen Elektro-Kasten beziehungsweise einer akustischen Gitarre an den Bühnenrand und gönnen sich ein kurzes Präludium aus dezentem Wabern über zwei Akkorden.
Passt schon, denn die Tour, mit der die Veröffentlichung der legendären „K & D Sessions“ vor 25 Jahren gefeiert wird, macht außer in der Kölner Philharmonie beispielsweise auch Station im Wiener Konzerthaus, in der Alten Oper Frankfurt und in der Hamburger Elbphilharmonie. Edelste Orte also.
Zum Chillen nach lange Tanz-Nächten
Unverdient ist das nicht. Denn die „Sessions“ gehören zu den erfolgreichsten Remixes überhaupt, sie luden seinerzeit die dehydrierten Dauertänzer aus den Clubs zum Chillen und Regenerieren in eine fluffige Nährlösung aus Triphop-, Drum“n“Bass-, Rap-, Acid Jazz- und Bossa Nova-Klängen.
So verführerisch sanft und hypnotisch war die Anmutung, dass die beiden CDs bald als Hintergrundmusik für alles Mögliche dienten und aus manchem Haushalt nicht mehr wegzudenken waren.
Nur Stimmen vom Band
Für die Aufführung haben die beiden Österreicher den kunstvollen Einsatz von Samples allerdings stark reduziert, lediglich die Gesangsstimmen der Originale kommen vollständig von der Festplatte. Alles Übrige wird von den beiden Studio-Magiern und ihren vier Gast-Musikern live gespielt, mit „richtigen“ Instrumenten.
Der trance-artige Grundcharakter der Stücke geht dabei des Öfteren flöten, die Grooves kommen härter, funkiger. Passt schon. Die Band gerät ins Jammen, begleitet wird sie dabei von einem bunten, zuweilen grellen Lightshow-Gewitter, das die üppige Sonnenblumen-Deko der Bühne ein wenig konterkariert und harte Schatten an die Wände wirft.
Standing Ovations nach zwei Stunden
Ja, man leistet sich sogar Percussion-, Bass- und Querflötensoli, und Peter Kruder fordert zum Tanzen auf. Nicht wenige Besucher in der ausverkauften Philharmonie folgen dem gern in den Gängen, an ihren Plätzen.
Nach knapp zwei Stunden werden die Musiker mit stehenden Ovationen und tosendem Applaus verabschiedet. Nicht schlecht für Hintergrund-Musik.