Kölner BarockensembleConcerto Köln tritt in legendärer Carnegie Hall auf

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Das Ensemble Concerto Köln probt für seine USA-Tournee.

Das Ensemble Concerto Köln probt für seine USA-Tournee.

Das Barockensemble Concerto Köln bricht zur Amerika-Tournee auf und wird von NRW-Kulturministerin Ina Brandes empfangen, die mit Museumsleitern  ebenfalls die USA bereist.

Wie klingt Cleopatra? Nun, es kann ein und dasselbe Libretto sein, aber wie die Musik zu solch berühmter Frauengestalt dann zu Gehör kommt, das ist erstaunlich unterschiedlich. Das Barockensemble Concerto Köln nutzt diese Gegensätze, mit denen mythologische Figuren seitens der Komponisten dargestellt werden, für sein Programm „Mirrors“ – Spiegelungen. In dieser Woche geht das Orchester auf USA-Tournee.

Opus-Klassik-Preis

Nach Stationen in Costa Mesa, San Diego und Pittsburgh wird das Ensemble mit seiner fulminanten Solistin, der Sopranistin Jeanine De Bique am nächsten Dienstag in der New Yorker Carnegie Hall auftreten.

Damit schließt sich ein Kreis. Denn bei Ausbruch der Corona-Pandemie war Concerto Köln auch in den USA. Alle Musiker empfinden es nun als große Befreiung, nach langer Pause wieder zur ersten internationalen Tour aufzubrechen. Während der Pandemie tauschte man sich in kleinen Gruppen musikalisch aus, nun sitzen alle wieder beieinander. Auf dem Programm stehen Arien unter anderen von Georg Friedrich Händel, Carl Heinrich Graun und Leonardo Vinci.

„Mirrors“ ist die erste Zusammenarbeit mit der aus Trinidad und Tobago stammenden Sopranistin Jeanine De Bique. Die im vergangenen Jahr bei Berlin Classics erschienene Einspielung wurde mit dem Opus-Klassik-Preis und dem Diapason d’or ausgezeichnet.

Am Vorabend des Konzerts in der Carnegie Hall gibt es einen Empfang mit der Ministerin für Kultur und Wissenschaft NRW, Ina Brandes (CDU). „Concerto Köln hat sich fest als internationales Aushängeschild und Markenzeichen für Konzerte mit historisch orientierte Aufführungspraxis etabliert“, erklärt die Ministerin in einer Pressemitteilung. Das Orchester ist international besetzt. „Hier sitzen Russen und US-Bürger dicht beieinander“, sagt Cellist Alexander Scherf.

Verbindendes der Musik

„Wir leben in schlimmen Zeiten und wollen zeigen, wie friedlich die Musik ist. Sie ist die Verbindung.“ Bei der Probenarbeit im Ehrenfelder Zamus (Zentrum für alte Musik) wurde gestern an den Phrasierungen und Lautstärken für die besänftigende Stimmung noch gefeilt.

Konzertmeister Eugeni Sviridov ließ ein Allegro des Altmeisters Leonardo Vinci im Zeitlupentempo spielen. Mit makelloser Intonation, fluffigen Bögen und einer mitreißenden Spielfreude besticht das Musizieren vor allem durch glasklare Artikulation und hellwache Kommunikation.

Im Gefolge von Museumsleitern, darunter die Chefinnen des Museums Schloss Moyland und der Museen der Stadt Krefeld, soll die dreitägige USA-Reise der Ministerin der Inspiration und dem Ideenaustausch darüber dienen, wie sich wieder mehr Publikum für die Museen auch hierzulande gewinnen lässt.

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