Nach Skandalsommer 2022Drei Kandidatinnen im Rennen um RBB-Intendanz

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Das beleuchtete Logo des Senders Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ist an der Fassade am Sitz des Senders an der Masurenallee angebracht.

Die Wahl um den Intendanz-Posten ist für den 16. Juni vorgesehen.

Unklar bleibt, ob die derzeitige Interims-Intendantin Katrin Vernau noch als Kandidatin ins Rennen kommt. Die Wahl ist für den 16. Juni vorgesehen.

Drei Kandidatinnen gehen ins Rennen um die Wahl des höchsten Postens beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Eine Findungskommission bei dem öffentlich-rechtlichen ARD-Sender wählte aus den eingegangenen Bewerbungen für den Intendantenposten aus:

Ulrike Demmer (50, von 2016 bis 2021 stellvertretende Sprecherin der vergangenen schwarz-roten Bundesregierung), Heide Baumann (50, zuletzt Mitglied der Geschäftsführung von Vodafone Deutschland) und Juliane Leopold (40, seit 2019 Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell). Das teilte die Gremiengeschäftsstelle beim RBB am Montag in Berlin mit.

Die Wahl ist für den 16. Juni vorgesehen. Zuvor können sich die drei Frauen an diesem Donnerstag in der Sitzung des Aufsichtsgremiums Rundfunkrat sowie danach am 12. Juni der Belegschaft des krisengeschüttelten RBB vorstellen. Der unabhängige Rundfunkrat, der sich aus Vertretern gesellschaftlicher Gruppen quasi als Querschnitt der Bevölkerung zusammensetzt, wählt.

RBB arbeitet an Skandal-Aufarbeitung

Unklar bleibt bislang weiterhin, ob die derzeitige Interims-Intendantin Katrin Vernau noch als Kandidatin ins Rennen kommt. Sie bewarb sich selbst nicht im offiziellen Bewerbungsverfahren, ließ aber über Interviews und öffentliche Aussagen durchblicken, dass sie den Job weitermachen würde.

Die Intendantenwahl ist notwendig geworden, weil der RBB im Sommer 2022 in eine tiefe Krise stürzte. Es kamen Vorwürfe der Vetternwirtschaft und der Verschwendung gegen die damalige Intendantin Patricia Schlesinger und den Senderchefaufseher Wolf-Dieter Wolf auf. Schlesinger wurde fristlos entlassen. Beide wiesen die Vorwürfe zurück. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin ermittelt, es gilt solange die Unschuldsvermutung.

Im Herbst kam dann inmitten der Krise die WDR-Managerin Vernau und übernahm für eine Interimszeit den krisengebeutelten Sender. Seither arbeitet das Haus an der Aufarbeitung des Skandals und steht vor einem Millionen-Einsparprogramm.(dpa)

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