Neue Doku bei NetflixDarum trennten sich Wham!

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Wham! Andrew Ridgeley and George Michael in Wham! Cr. Courtesy of Netflix  2023

Wham! Andrew Ridgeley and George Michael in Wham! Cr. Courtesy of Netflix 2023

Als „Wham!“ verkauften George Michael und Andrew Ridgeley zwischen 1981 und 1986 mehr als 30 Millionen Platten. Eine neue Netflix-Dokumentation beleuchtet Aufstieg und Ende des Duos. 

„Wham, bam, I am a man“ – diese alberne Wortspielerei legt den Grundstein zu einer Karriere eines des erfolgreichsten Duos der 1980er Jahre. Als Andrew Ridgeley und George Michael nach einem Namen für ihre Band suchen, bleibt das Comic-Wort „Wham!“ hängen, der Rest ist Popgeschichte. Diesen beleuchtet jetzt eine neue gleichnamige Doku bei Netflix. Anlass ist der 60. Geburtstag im vergangenen Juni, den der Weihnachten 2016 gestorbene George Michael nicht mehr erlebt hat.

Los geht's im Jahr 1981, mit der Idee für die ersten Songs, entmutigenden Absagen von einer Reihe von Plattenfirmen und einem Vertrag, der in einem Imbiss unterschrieben wird. Bunt, fröhlich, aufgedreht — das ist das Image, mit dem die beiden schließlich bekannt werden. Die erste Single, „Wham Rap (Enjoy what you do)“ wird von der britischen Presse gefeiert, als eine gelungene Kombination aus Tanzmusik und Sozialkritik.

In Plattenverkäufen schlägt sich das zunächst nicht nieder — bis zu einem Auftritt bei „Top of the Pops“ mit der zweiten Single „Young Guns“. Danach scheint die beiden nichts mehr stoppen zu können.

Die Dokumentation von Chris Smith kombiniert alte TV-Auftritte, Konzertmitschnitte, Interviews aus den 80ern und Videoclips mit privaten Fotos. Dazu stellt Smith Kommentare von Michael und Ridgeley aus dem Off, zu sehen bekommt man die beiden nur in den Bildern von damals.

Dadurch weiß man als Zuschauer nicht, wann und in welchem Zusammenhang diese Beiträge entstanden sind. Regisseur Smith erklärte in einem Interview allerdings, dass, während die Michael-Zitate selbstredend aus dem Archiv stammen, die Interviews mit Ridgeley extra für die Doku geführt worden seien. Das hört man Ridgeleys Stimme an, in der immer die Trauer um den toten Freund mitklingt.

So ist der Film neben einer Hymne auf den Hedonismus der früher 80er auf eine Freundschaft, die begann, als Andrew 12 und George 11 waren. Der schüchterne Michael ließ sich von Ridgeley mitreißen, auch was die spätere Gründung der Band anging. Ridgeley berichtet darüber, wie Michaels Sehnsucht nach Anerkennung — musikalisch und auch als Mensch — die Beziehung der beiden verändert habe.

Während sich also Michael als Songschreiber weiterentwickelt, um gleichzeitig mehr und mehr seine private Seite hinter einer öffentlichen Person zu verstecken, bewegt sich die Band auf ihr freundschaftliches Ende zu. Im Ohr bleiben die Hits: „Wake me up before you go-go“, „Careless Whisper“ und natürlich „Last Christmas“...

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