Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Opern-Intendant bleibt in KölnStadt will Vertrag mit Hein Mulders verlängern

Lesezeit 3 Minuten
Hein mulders Intendant Kölner Oper

Hein Mulders im Foyer des Staatenhauses, der Interimsspielstätte der Oper Köln.

Die Stadt Köln will den Vertrag mit Opernintendant Hein Mulders bis 2032 verlängern.

Gerade erst hat Hein Mulders die Pläne für die von ihm verantwortete vierte Spielzeit der Oper Köln vorgestellt. Nun soll im nächsten Hauptausschuss am kommenden Montag sein Vertrag als Intendant verlängert werden, die Entscheidung im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung erfolgen.

Mulders leitet seit dem 1. September 2022 die Geschicke der Oper Köln - eine nicht immer leichte Aufgabe, nachdem zum einen das künstlerisch einschränkende Interim im Staatenhaus verlängert wurde und es noch keinen festen Termin gibt, ab wann im sanierten Opernhaus am Offenbachplatz der Vorhang wieder hochgehen kann.

Zum anderen wurde er im Sommer letzten Jahres mit der SMS-Affäre von François-Xavier Roth konfrontiert, der mittlerweile ehemalige Generalmusikdirektor der Stadt Köln hatte an Musikerinnen und Musiker anzügliche Textnachrichten und Bilder verschickt. Er sei über die ganze Situation „sehr betroffen“ gewesen, sagte Mulders im Rundschau-Interview. Auch dass es keine offiziellen Beschwerden von möglichen Betroffenen aus Köln gab, habe ihn „total“ überrascht.

Mulders aktueller Vertrag endet am 31. August 2027, der Änderungs- und Ergänzungsvertrag, der der Rundschau vorliegt, spricht von einer Laufzeit vom 1. September 2027 bis einschließlich 31. August 2032. Er endet folglich kurz vor seinem 70. Geburtstag, den der Niederländer am 9. Oktober 2032 feiern wird. Dennoch ist auch eine mögliche Vertragsverlängerung über die Spielzeit 2031/32 hinaus im Vertrag als Option genannt.

Diese neue Vereinbarung zwischen dem Intendanten und der Stadt Köln sieht auch eine Reihe von Veränderungen vor. So wird die Opernintendanz verpflichtet, „die Gestaltung des denkmalgeschützten Riphahn-Ensembles“ zu „respektieren“ und sie nicht zu „verändern“. Dies gelte auch „für Werbeanlagen zur Information über das Programm der Bühnen“.

Gehalt wird höher

Außerdem erhöht sich sein monatliches Gehalt von 16.500 Euro auf 18.700 Euro (jeweils brutto). Und während die Budgets für Bühnen und insbesondere die Oper im ersten Vertrag beziffert wurden, heißt es nun, dass die Stadt sich „bemühen“ werde, die im von der Stadt in Auftrag gegebenen Actori-Gutachten vorgesehenen Gelder „zur Verfügung zu stellen“.

Dass die Verlängerung zu diesem Zeitpunkt erfolgt, war schon in Mulders erstem Vertrag festgelegt: Darüber solle bis spätestens Juni 2024 verhandelt werden, die Verlängerung mindestens zwei Jahre betragen. Das ist sicherlich auch der langen Vorlaufzeit für Suche und Installieren einer neuen Intendanz geschuldet.

Interessant sind zwei Passagen, in denen von einer „Rechtsformänderung der Bühnen“ die Rede ist. Damit ist dem Vernehmen nach eine Veränderung in der Leitungsstruktur gemeint, die eintreten könnte, wenn der Tanz als dritte, gleichberechtigte Sparte kommt und möglicherweise diese von einem Team geleitet würde. Für diesen Fall steht im Raum, dass etwa der Geschäftsführende Intendant als eine Art Primus inter Pares fungiert.

Der Vertrag des derzeitigen Geschäftsführenden Intendanten Patrick Wasserbauer läuft bis Ende der Spielzeit 2025/26, demnächst müsste also die Entscheidung fallen, ob auch sein Vertrag verlängert oder die Stelle neu ausgeschrieben wird.