Das Kölner Magazin „Stadtrevue“ muss Insolvenz anmelden, erscheint aber weiterhin. Jetzt wollen die Macher eine Genossenschaft gründen.
Vorläufige InsolvenzKölner Magazin „Stadtrevue“ will als Genossenschaft weitermachen

Die Stadtrevue wirbt auf Plakaten für ihre Inhalte.
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Die Kölner „Stadtrevue“, eines der ältesten und renommiertesten Stadtmagazine Deutschlands, hat beim Amtsgericht Köln einen Antrag auf vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Wie die „Stadtrevue“-Macher am Dienstag mitteilten, läuft das Geschäft weiter und wird mit der wirtschaftlichen Sanierung des selbstverwalteten Verlags einhergehen.
Dazu soll das bislang als Kollektiv geführte Unternehmen in eine Genossenschaft umgewandelt werden, die die „Stadtrevue“ übernimmt. Bei diesem Prozess wird der Verlag nach eigenen Angaben von dem neu gegründeten Verein StadtRecherche unterstützt, der „kollektive und partizipative Strukturen im Kölner Lokaljournalismus“ fördert.

Die Mitarbeitenden der Stadtrevue mit Retter-Kampagne-Plakat vor dem Eingang der Redaktion im Belgischen Viertel.
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Pandemie und Inflation bereiten Probleme
Ursache für die Insolvenz sind nach Angaben der „Stadtrevue“ die finanziellen Belastungen der vergangenen Jahre durch die Corona-Pandemie und die zeitweilig hohe Inflation. Daran hätten auch die große Unterstützung aus der Leserschaft sowie mehr als 2.000 neue Abonnements und zahlreiche Spenden und öffentliches Echo nichts ändern können. Ziel sei jetzt mit Unterstützung des Vereins StadtRecherche „langfristige Strukturen zu schaffen, um Unabhängigkeit, Vielfalt und Qualität im Kölner Lokaljournalismus zu sichern“.
Die „Stadtrevue“ erscheint seit 1976. Heute gibt der Verlag neben dem monatlich erscheinenden Haupttitel noch die Magazine „Alma - Köln für Studierende“, den Gastronomieführer „Tagnacht“ und den zweimal im Jahr erscheinenden Design-Guide „Raum 5“ heraus. Auch deren weiteres Erscheinen sei trotz der Insolvenz gesichert, so der Verlag. An der geplanten Genossenschaft, die die Unabhängigkeit des Verlags sichern und die Zukunft der „Stadtrevue“ langfristig stabilisieren soll, könne sich jeder beteiligen. (kna)