EhrenamtKameraden überraschen neue Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen

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Überraschung: Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr überraschten am Freitagmittag vor dem Leichlinger Rathaus die neue und alte Wehrleitung um Andreas Hillecke (3.v.l), Björn Heitmann (2.v.r) und Gunther Wagner (r.), die sich vorher bei Bürgermeister Steffes (2.vl.) die offiziellen urkunden abgeholt hatten.

Überraschung: Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr überraschten am Freitagmittag vor dem Leichlinger Rathaus die neue und alte Wehrleitung um Andreas Hillecke (3.v.l), Björn Heitmann (2.v.r) und Gunther Wagner (r.), die sich vorher bei Bürgermeister Steffes (2.vl.) die offiziellen urkunden abgeholt hatten.

Andreas Hillecke wird neuer Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen.

Der offizielle Teil war fast schon vorbei. Bürgermeister Frank Steffes hatte dem scheidenden Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen Björn Heitmann sowie dem neuen Wehrführer Andreas Hillecke und seinem Stellvertreter Gunther Wagner die entsprechenden Urkunden im kleinen Sitzungssaal des Leichlinger Rathauses schon überreicht. Als es dann darum ging, noch ein Foto zu machen, stand ein Dutzend Kameraden vor der Tür, um dem feierlichen Übergang den entsprechenden Rahmen zu bieten – inklusive Feuerwehrauto fürs Fotomotiv.

Andreas Hillecke ist nun offiziell neuer Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen, die politischen Gremien, zuletzt der Rat, hatten die dafür notwendigen Beschlüsse schon gefasst. Auch dafür, Gunther Wagner zu seinem Stellvertreter zu machen. Erst einmal kommissarisch für zwei Jahre, das hat allerdings nur einen formalen Hintergrund. Ein Lehrgang fehlt Wagner noch. Wenn er den nachgeholt hat, fällt auch das „kommissarisch“ weg. Hillecke und Wagner werden dann die Leichlinger Feuerwehr für sechs Jahre als Ehrenbeamte der Stadt führen.

Leichlingen: Stellvertreter wird Wehrführer

„Wir entlassen Björn Heitmann dankend nach sechs Jahren in den Wehrleiter-Ruhestand, in den Feuerwehr-Ruhestand zum Glück noch nicht“, sagte Bürgermeister Steffes. Seine Amtszeit sei geprägt gewesen von zwei besonderen Ereignissen: vom Starkregen 2018 und vor allem von der Flut 2021. Aber, sagt Steffes, die Belastung sei ohnehin größer geworden für die Leichlinger Feuerwehr, die komplett aus ehrenamtlichen Einsatzkräften besteht, worauf der Bürgermeister explizit hinwies.

Die Folgen des Klimawandels bekomme die Feuerwehr zu spüren, man müsse auch vermehrt technische Hilfeleistungen übernehmen. „Die Feuerwehr wird über die Maßen beansprucht“, sagt Steffes. Die Kräfte würden für Einsätze aus ihrem Job oder ihren Freizeitaktivitäten geholt.

Die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen vor einem Feuerwehrauto

Die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen ist in den vergangenen Jahre gewachsen.

Heitmann (45), der das Amt des Wehrleiters aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte, berichtet von „teils aufregenden und teils arbeitsreichen Tagen“ in den vergangenen sechs Jahren. Im Grunde sei er immer im Dienst gewesen, immer erreichbar. Die Feuerwehr müsse inzwischen deutlich mehr vorsorgen für mögliche Katastrophenfälle, sagt er darüber, wie sich die Arbeit verändert habe. Und er weiß, wovon er spricht, er ist schließlich schon seit 28 Jahren Feuerwehrmann. 

Der ehemalige Wehrführer freut sich, dass die Leichlinger Feuerwehr keine Nachwuchssorgen hat. 165 Kameradinnen und Kameraden gebe es, die Zahl sei in den vergangenen Jahren gewachsen. Auch die Jugendfeuerwehr sei größer geworden. Ein Umstand, der aber nicht von ungefähr kommt: „Wir werben intensiv“, sagt er. Außerdem habe es, besonders nach dem Hochwasser 2021, viele Quereinsteiger gegeben, die bei ihnen mitmachen wollten.

Der neue, Andreas Hillecke (57), ist eigentlich gar nicht neu. Zwölf Jahre war er stellvertretender Wehrführer, Verantwortung zu übernehmen, ist für ihn also gar keine Frage. „Und an der Tätigkeit ändert sich so viel ja gar nicht“, sagt er. Hillecke hat 45 Dienstjahre auf dem Buckel. „Die Einsätze durch die sich ändernde Klimalage werden mehr“, berichtet er. Dabei gehe es aber nicht nur um Hochwasser, auch wenn das in den vergangenen Jahren ein sehr präsentes Thema war, sondern zum Beispiel auch um Waldbrände.

Die gestiegenen Anforderungen versuchen die Wehrkräfte in der Region auch zusammen zu lösen. „Man rückt zusammen und muss sich unterstützen“, betont Hillecke die Bedeutung der interkommunalen Zusammenarbeit auch bei der Feuerwehr.

Gunther Wagner (46) hat sich in seinen 28 Dienstjahren viel der Jugendarbeit verschrieben. Er war Stadtjugendwart, zuletzt war er Einheitsführer in Witzhelden.

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