Über Jahre hinweg war Geld für die Restaurierung des Schul-Flügels gesammelt worden, nun ist das wertvolle Instrument des Pescher Gymnasiums gerettet.
„Einen Bösendorfer wirft man nicht weg“Pescher Schul-Flügel erfolgreich restauriert

Benjamin Kuß, Schulleiter Johannes Sieben und Schülersprecher Jano Schwerdfeger (v.l.) stellen das Ergebnis jahrelanger Bemühungen vor.
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Musiklehrer Benjamin Kuß ist die Zufriedenheit über das vollbrachte Werk anzumerken. „Ich habe das Projekt mit langem Atem begleitet und bin stolz, dass es trotz mancher bürokratischen Hürde nun geklappt hat, die Restaurierung zu realisieren“, sagt er. Gemeint ist die des Flügels der Schule, eines über 50 Jahre alten Instruments aus der Werkstatt des angesehenen Klavier-Herstellers Bösendorfer: Nach einer umfassenden Generalüberholung klingt – und strahlt – er nun wieder wie neu. Überzeugen kann man sich davon am Montag, 8. Dezember: Zur Einweihung des Flügels lädt die Schule zu einem von der Schülerschaft gestalteten Konzert ein, bei dem auch Mark Kantorovic an der Klaviatur sitzen wird, ehemaliger Schüler und inzwischen renommierter Konzertpianist.
Musikfachschaft sammelte Geld für den Bösendorfer-Flügel von Pesch
Seit der Eröffnung des Gymnasiums vor 50 Jahren war der Flügel in Chorproben, Konzerten und im Unterricht zum Einsatz gekommen. „Über die Jahrzehnte hat ihm das natürlich nicht nur gutgetan“, sagt Kuß. Vor weit über einem Jahrzehnt hatte ein Klavierstimmer festgestellt, dass der Resonanzboden einen Riss aufwies. „Hätte der sich ausgeweitet, wäre der Schaden irgendwann irreparabel und das Instrument unbrauchbar geworden“, so Kuß. Der Musiklehrer begann für die Restaurierung zu werben – auch gegen anfänglichen Widerstand der Stadt Köln, die lieber ein neues Klavier angeschafft hätte. Damit wollte sich Kuß aber nicht abfinden. „Man wirft einen Bösendorfer Flügel nicht einfach weg“, sagt er. „Durch die Restaurierung könnte er nochmal 40 Jahre lang spielbar sein.“
Auf 30.000 Euro waren die Kosten für die Maßnahme ursprünglich veranschlagt gewesen, mit 32.000 Euro lag das tatsächliche Budget unwesentlich höher. Über die Jahre hatten Kuß und die Musikfachschaft der Schule Geld für die Überholung gesammelt – durch Benefizkonzerte und Spender, wie etwa dem Pescher Bürgerverein, der allein 12.000 Euro gespendet hatte, auch die Pescher Familie Allekötte hatte einen bedeutenden Betrag gespendet. Die Arbeiten waren schließlich vom Klavierbauer Johannes Jee durchgeführt worden, der den Flügel vollständig demontieren musste, um den Resonanzboden zu erneuern, sowie Teile wie die Saitenhämmer und Filze zu ersetzen – ein Prozess, der etwa ein dreiviertel Jahr einnahm, sich aber durch die komplexe Planung und Finanzierung über zwei bis drei Jahre hinzog. Letztlich wurde entschieden, dem Instrument auch eine neue Lackierung zu gönnen, „damit man es ihm auch von außen ansieht“, meint Kuß.
Das Konzert am Montag, 8. Dezember, beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Gymnasium Pesch, Schulstraße 18

