Verzweifelte BesitzerRassekatzen verschwinden in Köln-Pesch

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Eine Frau steht auf der Terrasse eines Hauses, ein Rasen und Gartenhaus im Hintergrund. In der Hand hält sie die Suchanzeige für ihren Kater.

Elvira Fusswinkel möchte die Hoffnung nicht aufgeben, dass Kater Joey doch noch den Weg zurück nach Hause findet.

In Pesch verschwinden in drei Monaten mehrere Rassekatzen spurlos. Die Besitzer hegen einen schlimmen Verdacht. 

Die Nachbarschaft rund um die Offenbachstraße bietet für an Freigang gewöhnte Hauskatzen ideale Lebensbedingungen: Die Straßen sind ruhig, viele der Häuser verfügen über Gärten. Doch hier sind in kurzer Zeit auffällig viele Katzen verschwunden: In den vergangenen drei Monaten seien es sechs Stück gewesen, berichtet die Anwohnerin Elvira Fusswinkel. Der Verein Tasso, der die Registrierung von Haustieren anbietet, hat seit Beginn des Jahres im Pescher Postleitzahlenbereich bereits sieben als vermisst gemeldete Tiere registriert. Die Feuerwehr vermeldet hingegen für diesen Zeitraum nur eine leblos aufgefundene Katze.

Ein dunkelbrauner sehr felliger Kater schaut in die Kamera.

Maine-Coone-Kater Joey ist ein stattliches Exemplar der Rasse, die durch langes Fell auffällt.

Auch von Fusswinkels eigenem Kater Joey, einem Vertreter der Rasse Maine Coon, die besonders groß und besonders sanft sind, fehlt seit drei Monaten jede Spur. „Joey hielt sich fast immer draußen auf, aber eigentlich nur in unserem Garten, er hat sich nie weit entfernt“, sagt sie. Sie sei erst vor kurzem aus Longerich hergezogen, darum hatte sie bei ihren früheren Nachbarn nachgefragt. Doch auch dort habe ihn niemand gesehen. Bei der Suche lernte sie Familie Weber kennen, die ihren Kater Igor vermisst, ebenfalls eine Maine Coon.

Britisch-Kurzhaar-Kätzchen in Köln-Pesch vermisst

„Der ist sehr anhänglich und ist nie weit weggelaufen“, sagt Axel Weber, „als er dann eines Morgens nicht mehr da war, war allein das schon ungewöhnlich.“ Bei Familie Schröder war es ein noch sehr junges Kätzchen der Rasse Britisch-Kurzhaar, das sich erst wenige Wochen in der Obhut der Familie befand. „Das ist bei uns aber schon die zweite Katze, die verschwindet“, sagt ein Mitglied der Familie.

Vier der sechs Vermissten sind Rassekatzen, was bei den Betroffenen einen schlimmen Verdacht aufkommen lässt. „Auf dem Markt bekommt man für so eine junge Britisch-Kurzhaar sicherlich 1000 Euro“, schätzt Schröder. Leider bleiben den Betroffenen kaum mehr Möglichkeiten, als Vermutungen über Katzendiebe anzustellen.

Diebstähle von Haustieren landen nicht in der Statistik

Diebstähle von Haustieren werden weder von der Polizei, noch von Tasso statistisch erfasst. Natürlich könne dies vorkommen, es handele sich jedoch um Einzelfälle. „Wir haben keine Erkenntnis über bandenmäßigen Tierdiebstahl in nennenswertem Ausmaß“, sagt Tasso-Mitarbeiterin Lisa Frankenberger. „Man muss bedenken, dass es ein ziemlich aufwändiges Unterfangen ist, gezielt Rassekatzen zu fangen. Da lohnt es sich mehr, sie unter tierschutzwidrigen Umständen zu züchten.“  

Tatsächlich sei die Zahl der vermissten Katzen im Vergleichszeitraum des Vorjahrs in Pesch ähnlich hoch gewesen.

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