Nach VerurteilungWeihbischof Bündgens soll Papst Rücktritt anbieten

Weihbischof Johannes Bündgens.
Copyright: picture alliance/dpa
Aachen – Der Aachener Bischof Helmut Dieser hat seinen Weihbischof Johannes Bündgens aufgefordert, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Bündgens hatte am Dienstag seinen Einspruch gegen einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Köln zurückgezogen und ist damit rechtskräftig wegen Untreue zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem muss er 5000 Euro Geldstrafe zahlen.
Nach einer Mitteilung des Bistums Aachen legte Bündgens noch am Dienstagabend mit sofortiger Wirkung seine Aufgaben als Erster Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes Aachen nieder. „Weihbischof Dr. Bündgens trägt dem Heiligen Vater die nun entstandene Situation vor und bittet ihn um Klärung“, hieß es weiter. Bischof Dieser stellte klar, dass Bündgens bis auf Weiteres keine bischöflichen Aufgaben in Aachen wahrnehmen werde. Mit dieser Entscheidung soll „eine weitere Belastung durch den entstandenen Vertrauensverlust für das Bistum Aachen“ ausgeschlossen werden. Außerdem erklärte Dieser: „Ich fordere den Weihbischof auf, dem Heiligen Vater nunmehr seinen Rücktritt anzubieten.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Bündgens war seit Dezember 2019 wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Geldern im Fokus der Öffentlichkeit. Er soll die Vollmacht einer älteren Dame missbraucht und 128 000 Euro auf sein Privatkonto überwiesen haben – es ging um den Kauf eine Privathauses, in dem diese Frau dann laut Bündgens ein Wohnrecht erhalten sollte, das aber nicht beurkundet wurde. Seitdem ließ er all seine Ämter ruhen und zelebrierte auch keine öffentlichen Gottesdienste im Bistum Aachen. Am 13. Juli 2021 erließ das Amtsgericht Kerpen den Strafbefehl wegen Veruntreuung von 128 000 Euro, gegen den Bündgens zunächst Einspruch einlegte. Kurz vor der für den Freitag dieser Woche angesetzten Verhandlung zog er diesen zurück. Damit ist der Strafbefehl rechtskräftig. (rn)