Charlotte Merz hat sich bislang eher im Hintergrund gehalten. Zum G7-Treffen in Kanada begleitet sie ihren Mann jedoch.
Ankunft in KanadaCharlotte Merz' erster großer Auftritt an der Seite ihres Mannes

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kommt am Sonntag (15. Juni) in Begleitung seiner Frau Charlotte Merz zum G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs auf dem Flughafen in Calgary an.
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Bundeskanzler Friedrich Merz ist am Sonntagnachmittag (Ortszeit) in Kanada zum G7-Gipfel eingetroffen. Für seine Frau Charlotte ist es der erste größere Auftritt an seiner Seite auf dem internationalen Parkett. Bei den vorherigen Reisen des neuen Kanzlers wurde dieser nicht von seiner Ehefrau begleitet. Direkt nach Amtsantritt hatte Merz Paris, Warschau und Kiew besucht.
Lediglich zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. am 18. Mai begleitete Charlotte Merz ihren Mann nach Rom. Dort war sie Teil der deutschen Delegation. Nach Merz schüttelte auch seine Frau dem neuen Pontifex die Hand. In Rom hielt sich die 64-Jährige an die Kleiderordnung und trug Schwarz und einen Hut. Die Farbe soll ein Zeichen von Demut sein und gehört zum ungeschriebenen Gesetz im Vatikan. Anders als ihr Gatte ist die gebürtige Saarländerin evangelisch.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Charlotte Merz, Ehefrau von Kanzler Merz, nehmen am 18. Mai an der Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. auf dem Petersplatz teil.
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Bei ihrem ersten Auftritt in Kanada präsentierte sich die Kanzler-Gattin nun deutlich legerer, wenn auch nicht besonders farbenfroh. Nach neun Stunden Flugzeit stieg das Paar am Sonntag auf dem Flughafen Calgary aus dem Flieger der Flugbereitschaft. Charlotte Merz trug einen eleganten grauen Hosenanzug mit hellem Gürtel, dazu eine weiße Bluse und beige Ballerinas. Ihr 69-jähriger Mann trug einen blauen Anzug und hatte die Krawatte noch weggelassen. In der Hand hielt Merz eine dicke schwarze Aktentasche, als er die Gangway hinunterstieg.
Auf dem Flugfeld in Calgary wurde das Ehepaar wie die anderen Staats- und Regierungschefs unter anderem von Vertretern der First Nations begrüßt. Steven Crowchild von der Tsuut'ina-Nation trug dabei traditionellen Federschmuck. Kananaskis liegt im Siedlungsgebiet verschiedener indigener Gruppen, genauer auf dem Territorium der Konföderation der Blackfoot-Völker und der Tsuut'ina-Nation.
Charlotte Merz wird am „Begleitprogramm“ in Kanada teilnehmen
Calgary war jedoch nur ein kurzer Zwischenstopp, es ging mit dem Hubschrauber direkt weiter zum G7-Tagungsort Kananaskis in den Rocky Mountains. Dort endete der Flug an der hermetisch abgeriegelten Pomeroy Kananaskis Mountain Lodge. Charlotte Merz wird dort am traditionellen „Begleitprogramm“ teilnehmen, das parallel zu den Gipfelgesprächen der G7 läuft. Trotz der Schönheit des Tagungsortes haben sich allerdings nur wenige Ehepartner angemeldet. So fehlen Melania Trump, Brigitte Macron und Victoria Starmer. Yoshiko Ishiba, die Frau von Japans Ministerpräsidenten Shigeru Ishiba, ist dagegen ebenso wie Heiko von der Leyen angereist.
Charlotte Merz ist wie ihr Mann Juristin und Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg in der sauerländischen Heimat des Kanzlers. Die Richterin hatte nie einen Zweifel daran gelassen, auch während der Kanzlerschaft ihres Mannes ihren Beruf weiter ausüben zu wollen. Daher wird sie vermutlich auch in Zukunft nicht oft an der Seite ihres Mannes zu sehen sein.
Merz will mit Trump in Kananaskis sprechen
In Kanada wollen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben großen westlichen Volkswirtschaften über politische und wirtschaftliche Fragen austauschen. Ganz oben auf der Agenda dürfte der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran stehen. Auch um den Krieg in der Ukraine und den Umgang mit Russland soll es gehen. Zudem wollen die G7-Chefs über Wirtschafts- und Handelsfragen sprechen.
Vor dem Abflug hatte Kanzler Merz in Berlin gesagt: „Das wichtigste Ziel wird sein: Die sieben größten Industrienationen der Welt sind sich einig, und sie sind handlungsfähig.“ Für Montag wurde ein kurzes bilaterales Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kanzler Merz am Rande des Gipfels erwartet. (mit dpa)