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Maschine ohne Signal unterwegsDeutsche Eurofighter kontrollieren russisches Flugzeug an Nato-Grenze

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Ein Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon der Luftwaffe fliegt durch die Luft.

Ein Kampfflugzeug des Typs Eurofighter. Die deutsche Luftwaffe hat im Luftraum über Lettland eine russische Transportmaschine kontrolliert. (Symbolbild)

Die deutsche Luftwaffe schützt mit Eurofightern den internationalen Luftraum an der Nato-Grenze im Baltikum. Nun kam es zu einem Vorfall mit deutschen Eurofightern und einem russischen Flugzeug.

Ein Eurofighter-Team der deutschen Luftwaffe hat am Montag ein russisches Flugzeug im internationalen Luftraum kontrolliert. Wie ein Sprecher der Luftwaffe auf Anfrage dieser Zeitung am Dienstag bestätigte, wurde die sogenannte Alarmrotte aktiviert, weil ein russisches Transportflugzeug im Luftraum nordwestlich der lettischen Hauptstadt Riga identifiziert wurde. Zwei Eurofighter der Luftwaffe erkundeten daraufhin den Luftraum und machten die russische Maschine des Typs Ilushin-76 aus.

Luftwaffe alarmiert: Russisches Flugzeug ohne Signal unterwegs

Das russische Flugzeug war nach Informationen der Luftwaffe ohne Signal und ohne klar erkennbaren Auftrag unterwegs. „Die Flugzeuge aus Russland fallen dann zunächst auf dem Radar auf, wir überprüfen dann, was da los ist“, so der Sprecher der Luftwaffe.

Das Eurofighter-Duo der deutschen Luftwaffe, das zunächst auf einem Trainingsflug war, machte daraufhin die russische Maschine aus. Die Ilushin-76 ist ein russisches Transportflugzeug, das in der Sowjetunion entwickelt wurde, um schweres militärisches Gerät zu transportieren. In diesem Fall war es nach Informationen der Luftwaffe unbewaffnet, die Weiterreise wurde gestattet.

Deutsche Luftwaffe schützt Nato-Gebiet im Baltikum

„Das kommt in dieser Region immer wieder vor“, sagte der Sprecher der Luftwaffe zu dem Vorfall, „aber es geht uns ganz klar darum, Präsenz zu zeigen.“ Demnach habe sich das russische Flugzeug im internationalen Luftraum auf Nato-Gebiet bewegt. „Das dürfen sie auch, und eine Sichtüberprüfung wie in diesem Fall läuft professionell ab, aber wenn sich Flugzeuge ohne Signal dort bewegen, dann zeigen wir, dass wir sie im Blick haben“, kommentiert der Luftwaffen-Sprecher.

Ob es sich bei dem Flug der russischen Maschine um einen möglichen Spionage- oder Aufklärungsflug handelte, das ließ der Luftwaffen-Sprecher unkommentiert. Es sei auch denkbar, dass die russische Maschine die russische Provinz Kaliningrad zwischen Polen und Lettland ansteuern wollte, aber die Hintergründe sind bislang unklar.

Die deutsche Luftwaffe beteiligt sich seit Jahren an der Sicherung der Nato-Grenzen im Baltikum. „Die Partner-Länder haben häufig nicht die nötigen Ressourcen, um den Schutz alleine zu gewährleisten, deswegen sichern wir seit August verstärkt den Luftraum, gerade in Litauen“, so der Luftwaffensprecher. (mab)

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