Frage des TagesKatholische Kirche auf neuem Kurs?

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Papst Franziskus dpa 271019

Papst Franziskus bei seinem Besuch im Amazonas Gebiet.

  • Unter großem Applaus verkündete Papst Franziskus, bis Jahresende ein nachsynodales Schreiben zu verfassen.
  • Der Argentinier weiß, dass er die Kirche in ein neues Zeitalter führen muss.
  • Erste Umstrukturierungsmaßnahmen könnte es im Amazonas-Gebiet geben.

Köln – Die Synode ist als Bischofsversammlung nur ein beratendes Gremium, das dem Papst Vorschläge unterbreitet. Franziskus wird nun ein verbindliches, nachsynodales Schreiben anfertigen. Der Papst kündigte unter dem Applaus der Konferenzteilnehmer an, seinen Text bis zum Jahresende vorzulegen. „Damit nicht zu viel Zeit verstreicht“, sagte Franziskus. „Alles hängt davon ab, ob ich Zeit zum Nachdenken finde.“ Es wird erwartet, dass er die Vorschläge der Bischöfe übernimmt.

Hat die Synode Voten im Blick auf die Rolle der Frau gefasst?

Mehr als 60 Prozent der indigenen katholischen Gemeinden in Amazonien werden derzeit von Frauen geleitet, die dort predigen, taufen und auch sogar die Beichte hören. De facto leiten demnach Frauen die katholische Kirche in Amazonien. Die Synode, die unter dem Titel „Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ stand und drei Wochen tagte, sollte nun darüber beraten, wie diesem Phänomen Rechnung getragen werden kann.

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Haben die Bischöfe im Vatikan das auch getan?

Ja, und zwar in Sachen Diakonat der Frau. „Für die Kirche Amazoniens ist es dringlich, dass Ämter für Frauen und Männer in gleichberechtigter Form gefördert und vergeben werden“, heißt es im Abschlussdokument, das in allen Teilen mit mehr als der nötigen Zweidrittelmehrheit verabschiedet wurde. „In einer hohen Zahl von Redebeiträgen wurde das ständige Diakonat der Frau gefordert“, schrieben die Bischöfe. Diakone sind keine Priester, verrichten aber wichtige Dienste wie Taufe, Trauung, Begräbnisfeiern. Sie feiern auch Wortgottesdienste und spenden die Kommunion. Bislang ist das Amt Männern vorbehalten. Franziskus kündigte an, seine im vergangenen Jahr aufgelöste Kommission für die Erforschung des Frauendiakonats in der Urkirche mit neuen Mitgliedern zu besetzen und weiterarbeiten zu lassen. Die Kommission war zu keinem Ergebnis gelangt, der Papst hatte die Mitglieder aber zu weiteren Forschungen animiert.

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