Die Jugendorganisation der Grünen will im Oktober eine neue Spitze wählen. Co-Chefin Jette Nietzard wird dann nicht mehr zur Wahl antreten. Als Gesicht der Grünen Jugend hatte die 26-Jährige gebürtige Leverkusenerin im vergangenen Jahr mehrfach für öffentliche Diskussionen gesorgt.
Mit dem Verzicht auf eine Wiederwahl endet die Amtszeit der Politikerin, die im Oktober 2024 zur Bundessprecherin gewählt wurde. Nietzard hatte seitdem eine Doppelspitze mit Jakob Blasel gebildet, einem der Mitgründer der „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland.
Nietzard kritisiert Partei für Umgang mit Anfeindungen
Nietzard selbst gab den Verzicht auf eine erneute Kandidatur am Dienstagmorgen auf ihrem Instagram-Kanal bekannt und lieferte die Gründe gleich mit. Sie habe versucht, so die 26-Jährige, in den vergangenen Monaten eine linke Stimme innerhalb ihrer Partei für all diejenigen zu sein, die sich vom Kurs der Grünen nicht mehr abgeholt fühlen.
Ein Wandel sei allerdings nicht möglich gewesen, da rechte Medienhäuser zu viel Macht hätten, aber auch, weil ihre Partei sich nicht einig und nicht mutig gewesen sei, einen Wandel überall, wo dieser möglich gewesen wäre, herbei zu führen. Auch sei die Partei lieber rechten Kampagnen hinterhergelaufen, anstatt sich mit den eigenen Leuten zu solidarisieren, kritisierte Nietzard die Mutterpartei deutlich.
Nietzard war unter anderem wegen des Tragens eines Pullis mit der Aufschrift ACAB („All Cops Are Bastards“, Anmerkung die Redaktion) kritisiert worden. Sie wolle aber Parteimitglied und auch Mitglied der Grünen Jugend bleiben, kündigte Nietzard an. (mit afp)
