Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

NRW-MinisterLiminski wirbt vor Ort für Zusammenarbeit mit Israel und Gaza

3 min

Der Chef der NRW-Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), vor Ort in Ramallah.

Der CDU-Politiker will die langjährige Freundschaft zu Israel vertiefen und neue Kooperationen in den Bereichen Sicherheit, Erinnerungskultur und Wirtschaft vorantreiben.

Nathanael Liminski, Chef der NRW-Staatskanzlei und Minister für Europa und Internationales, ist am Samstag für drei Tage nach Israel gereist.

Er besucht dabei auch die palästinensischen Autonomiegebiete. „Mir geht es bei dieser Reise darum, die Situation hier besser zu verstehen“, sagte Liminski am Sonntag der Rundschau: „Dabei helfen die unmittelbaren und unverfremdeten Eindrücke vor Ort.“

Es sei ihm wichtig, Gespräche mit direkt Betroffenen der Auseinandersetzungen zu führen – mit Israelis und Palästinensern, mit Vertretern aus Politik, Zivilgesellschaft, Unternehmen und mit Schülerinnen und Schülern einer Schule in Tel Aviv. „Gerade in dieser schwierigen Zeit will ich die langjährige Freundschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel unterstreichen und neue Potenziale identifizieren“, so der CDU-Politiker: „Wenn es etwa um Resilienz von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft geht, können wir viel von Israel lernen.“

Folgen des Hamas-Angriffs

Im Mittelpunkt der Reise sollen Fragen der Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit, moderne Erinnerungskultur und Kampf gegen Antisemitismus stehen. Ein zentrales Thema sind dabei die anhaltenden Folgen des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023. Liminski will nach eigenen Angaben die Perspektiven vor allem derjenigen Palästinenserinnen und Palästinenser verstehen, die an den gegenwärtigen Bemühungen um einen dauerhaften Frieden in der Region mitwirken.

Zudem werde er mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Projekte der Landesregierung in den Palästinensischen Autonomiegebieten besuchen. Ein konkretes Beispiel aus der Projektarbeit wird der Minister beim Besuch des Kibbuz Nir Oz („Neuland der Kraft“) in der Negev-Wüste erleben. Unmittelbar an der Grenze zum Gazastreifen gelegen, wurde der Ort am 7. Oktober 2023 durch die Hamas schwer zerstört, viele Menschen verloren ihr Leben. Mit Unterstützung durch die nordrhein-westfälische Landesinitiative Shalom Chaveruth helfen Freiwillige des Vereins „Solidaritätspartnerschaft Bergisch Gladbach-Nir Oz e.V.“ beim Wiederaufbau des Kibbuz mit.

Brücken zu Israel bauen

Um Brücken zwischen Nordrhein-Westfalen und Israel zu bauen, hat die Landesregierung 2020 ein Landesbüro in Tel Aviv eröffnet. Es arbeitet daran, die Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Jugend und Kultur zu intensivieren. Deshalb wird der Minister neben Gesprächen mit politischen Vertretern auch Unternehmen besuchen. Mit „Sentrycs“ ist ein Start-up, das sich auf das Thema Drohnenabwehr spezialisiert hat. Zusätzlich besucht er „Magnus Metal“. Das Unternehmen zeigt Wege auf, mit denen Nordrhein-Westfalens Industrie in Zeiten unsicherer Lieferketten unabhängiger werden kann und demonstriert so, wie der Mittelstand von der Kooperation mit innovativen israelischen Start-ups profitieren kann.

In der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem wird der Minister mit dem Vorsitzenden des Direktoriums, Dani Dayan, zum Austausch zusammenkommen und mit ihm eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen der Gedenkstätte und der Landesregierung besiegeln. Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, das eine enge Kooperation mit Yad Vashem aufgenommen hat. „Als langjährigster und vielfältigster Partner unter den deutschen Ländern sehen wir Nordrhein-Westfalen als den geeignetsten Standort für das geplante neue Bildungszentrum Yad Vashems in Deutschland und werben dafür mit ganzer Kraft“, sagte Nathanael Liminski.