Mehr Kompetenz bei KI und Fake News?NRW-Schulministerin Feller lehnt zentrales Medienfach ab

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Dorothee Feller sitzt bei einer Pressekonferenz.

Dorothee Feller sitzt bei einer Pressekonferenz. Die Bildungsministerin in NRW stellt sich gegen ein zentrales Medienfach in Schulen.

Die NRW-Bildungsministerin, die wegen der Abitur-Panne zuletzt in der Kritik stand, sieht in Medienkompetenz mehr als ein Schulfach.

Trotz der jüngsten Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (KI) lehnt die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) ein zentrales Medienfach ab. „Medienkompetenz ist mehr als ein Schulfach“, sagte Feller der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Mittwochausgabe). „Dienstag, dritte Stunde: Digitalisierung? Ich finde, das ist der falsche Ansatz“, so die CDU-Politikerin. „Die Digitalisierung und der gesellschaftliche Wandel, der mit ihr einhergeht, sind viel zu komplex, um auf nur ein Fach reduziert zu werden.“

KI-generierte Bilder, Texte, Videos: NRW-Ministerin Feller sieht in Medienkompetenz „fächerübergreifende Aufgabe“

Zur Vermittlung einer kritischen Haltung zu KI-generierten Bildern, Texten oder Videos sieht Feller mehrere Fächer gefordert. Die Einordnung von ChatGPT und anderen lernfähigen Maschinen sei „eine fächerübergreifende Aufgabe - genauso wie beim Lesen- und Schreibenlernen“.

Der Ministerin gehe es um einen kritisch-konstruktiven und zugleich innovativ-individuellen Umgang mit KI. „Wenn Fotos durch die sozialen Medien geistern, die die gewaltsame Festnahme eines ehemaligen US-Präsidenten zeigen, dann müssen junge Menschen in der Lage sein, die Echtheit dieses Fotos kritisch zu hinterfragen“, erklärte sie. „Dazu müssen die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz konstruktiv im Unterricht thematisiert werden.“

Einige Schulen in NRW experimentieren bereits mit künstlicher Intelligenz

Einige Schulen in Nordrhein-Westfalen, wie das Evangelisch Stiftische Gymnasium in Gütersloh, erkunden bereits seit Monaten, was künstliche Intelligenz vermag. „KI eröffnet den Lehrerinnen und Lehrern neue Chancen, ihren Unterricht innovativ zu gestalten und individuell auf ihre Schülerinnen und Schüler abzustimmen“, sagte Feller. Inzwischen werde dies landesweit an Schulen erprobt.

Feller geriet zuletzt in die Kritik und die Schlagzeilen, weil aufgrund einer IT-Panne Abitur-Klausuren in NRW verschoben werden mussten. Wegen einer Datenpanne konnten viele Schulen gar nicht oder erst spät das benötigte Materiel für die Prüfungen herunterladen – rund 30.000 Schülerinnen und Schüler waren betroffen. Die Klausuren in den Fächern Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik wurden kurzfristig vom Mittwoch auf den Freitag verschoben. (mab/dpa)


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