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Appell aus der UnterhaltungsbrancheÜber 150 Künstler fordern Stopp der Waffenexporte nach Israel

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Künstler, darunter Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, fordern von Kanzler Merz ein Ende von Waffenlieferungen an Israel. (Archivbild)

Künstler, darunter Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, fordern von Kanzler Merz ein Ende von Waffenlieferungen an Israel. (Archivbild)

Zahlreiche Künstler fordern in einem offenen Brief an Kanzler Merz das sofortige Ende von Waffenexporten nach Israel.

Mehr als 150 Vertreter der deutschen Unterhaltungsbranche fordern in einem offenen Brief eine Einschränkung der Unterstützung Israels. Deutschland solle umgehend alle Waffenexporte in das Land stoppen, heißt es in dem Schreiben an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), das dem „Spiegel“ (Donnerstag) vorliegt. Zudem fordern die Unterzeichner, das Assoziierungsabkommen der EU mit Israel auszusetzen. Dieses bildet seit dem Jahr 2000 die Grundlage für den gegenseitigen Handel und den politischen Dialog. Darüber hinaus verlangen sie einen sofortigen Waffenstillstand sowie einen uneingeschränkten humanitären Zugang zum Gazastreifen.

Die Appellanten beziehen sich dabei ausdrücklich auf die jüngsten Äußerungen des Bundeskanzlers zum Vorgehen Israels im Gazastreifen. „Sie haben in den letzten Tagen Stellung bezogen und die israelische Regierung kritisiert“, schreiben die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner. „Wir würdigen das, doch eines ist klar: Worte alleine retten keine Leben.“ Sie fordern den Bundeskanzler eindringlich zum Handeln auf: „Sie sind einer der Wenigen, der Israel dazu bewegen kann, doch noch den Kurs zu ändern.“

Zu den mehr als 150 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern zählen zahlreiche bekannte Persönlichkeiten der Branche. Darunter sind die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die Schauspielerinnen und Schauspieler Jessica Schwarz, Christiane Paul, Benno Fürmann, Anna Thalbach, Meret Becker sowie Jürgen Vogel. Auch die Musikerinnen und Musiker Shirin David, Ski Aggu und Zartmann gehören zu den Unterstützern. Den offenen Brief initiierten die Regisseurin Laura Fischer und der Schauspieler Trystan Pütter gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation Avaaz.

„Hamas-Terror“ keine Legitimation

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner verurteilen „die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste“. Diese legitimierten jedoch nicht das Vorgehen gegen Millionen Menschen in Gaza. „Mütter. Väter. Kinder. Kinder, die nicht Teil dieses Krieges sind – und doch seine ganze Last tragen.“ (kna)