Die Lage im Westjordanland ist weiterhin angespannt. Die palästinensischen Behörden berichten von Toten bei einem neuen israelischen Militäreinsatz.
WestjordanlandPalästinenser: Mindestens vier Tote bei Militäreinsatz
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. Mindestens 13 weitere seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Unter den Toten sei demnach auch eine Frau. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond ist die Lage vor Ort weiter unübersichtlich. Es sei schwer, zu den Verletzten zu gelangen.
Ein Sprecher des israelischen Militärs bestätigte lediglich, dass es am Morgen einen Einsatz in der palästinensischen Stadt gab.
Westjordanland: Lage weiterhin angespannt
Die Lage im Westjordanland ist schon seit langem sehr angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen im vergangenen Jahr unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Konfrontationen. Dschenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. In diesem Jahr sind bereits 24 Palästinenser im Zusammenhang mit Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet worden, darunter fünf Jugendliche. Im vergangenen Jahr waren es 172 Palästinenser, so viele wie noch nie seit 2006.
Israel hat 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (dpa)