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„Widerlich und völlig inakzeptabel“Trump beleidigt Reporterin nach Frage zu Epstein-Akten

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US-Präsident Donald Trump zeigt bei einer Pressekonferenz mit dem Finger auf einen Reporter. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump zeigt bei einer Pressekonferenz mit dem Finger auf einen Reporter. (Archivbild)

Eine Szene von Donald Trumps Umgang mit einer Journalistin aus der letzten Woche sorgt in den USA für reichlich Aufregung. 

Dass US-Präsident Donald Trump von der Epstein-Affäre genervt ist, hat der Republikaner, dessen Namen vielfach in nun veröffentlichten Dokumenten des Sexualstraftäters auftaucht, bereits mehrfach klargestellt. Jetzt sorgt die Reaktion des US-Präsidenten auf die Frage einer Reporterin jedoch für besonders großen Wirbel in den USA.

Bereits am letzten Freitag hatte sich Trump in der Air Force One den Fragen von Journalisten gestellt – angesichts der vorherigen Veröffentlichung von teilweise brisanten E-Mails von Epstein mit Bezug auf Trump wurden dabei auch Fragen nach den „Epstein Files“ gestellt. 

Trump fährt Reportin an: „Ruhe, Schweinchen!“

„Jeffrey Epstein und ich hatten viele Jahre lang ein sehr schlechtes Verhältnis“, erklärte Trump im Gespräch mit den Reportern zunächst. Als eine Reporterin dann jedoch nachhakte, verlor der US-Präsident offenbar kurz die Fassung.

Ob denn „etwas Belastendes“ in den veröffentlichten Dokumenten enthalten sei, wollte die Frau wissen, die laut US-Medienberichten für Bloomberg arbeitet. Auf jetzt viral gegangenen Aufnahmen sieht man, wie Trump daraufhin mit dem Finger auf die Reporterin zeigt und antwortet: „Ruhe. Ruhe, Schweinchen!“

Empörung in den USA: „Widerlich und völlig inakzeptabel“

Die Szene, die sich ereignet hat, bevor der US-Präsident zu Wochenbeginn angesichts einer drohenden Niederlage bei einer Abstimmung im Kongress eine Kehrtwende vollzogen und sich für die Freigabe der Epstein-Akten ausgesprochen hat, sorgt in den USA nun für Empörung.

Die Worte des US-Präsidenten seien „widerlich und völlig inakzeptabel“ kommentierte etwa der populäre CNN-Moderator Jake Tapper auf der Plattform X, dort folgen dem Journalisten rund 2,8 Millionen Accounts.

Kritik an Donald Trump: „Daran ist nichts Konservatives“

Trumps Auftritt sei „absolut und unmissverständlich inakzeptabel“ gewesen, befand auch die demokratische Politikerin Heidi Campbell. Es sei „entsetzlich“, dass die Trump zugewandte „MAGA“-Bewegung solch ein „unanständiges Verhalten“ unterstützt, schrieb Campbell bei X. „Daran ist nichts Konservatives.“

Bei vielen weiteren den Demokraten nahestehenden Accounts in den sozialen Netzwerken war zudem von „ekelhaften“ Worten des US-Präsidenten die Rede. Auch Verweise auf Trumps Physiognomie blieben dabei nicht aus, während die Anhänger des Republikaners in der Szene vor allem einen Beleg für Trumps „Humor“ erkannt haben wollen.

Das Presseteam des demokratischen Politikers Gavin Newsom, dem gute Chancen für eine Präsidentschaftskandidatur attestiert werden, meldete sich schließlich ebenfalls bei X zu Wort. „Ruhig, Schweinchen“, schrieben Newsoms Mitarbeiter auf der Plattform und veröffentlichten dazu unvorteilhafte und teilweise mithilfe von KI bearbeitete Fotos des US-Präsidenten. 

Trump soll auch Miss Universe als „Piggy“ bezeichnet haben

Berichte darüber, dass der Republikaner das Wort „Schweinchen“ („Piggy“) als Beleidigung insbesondere gegenüber Frauen verwendet, hat es unterdessen bereits in der Vergangenheit gegeben. So behauptete etwa die ehemalige „Miss Universe“ Alicia Machado im Wahlkampf 2016, dass Trump, damit gedroht habe, ihr den Titel wieder abzuerkennen, nachdem sie zugenommen hatte.

Trump war damals laut amerikanischen Medienberichten Miteigentümer des Unternehmens hinter der „Miss“-Wahl. „Ich hatte solche Angst vor ihm“, hat Machado den Berichten zufolge damals erklärt. Der spätere US-Präsident habe sie als „hässlich“ und „fett“ bezeichnet und sie zudem als „Miss Piggy“ betitelt, zitierten US-Medien die damalige „Miss Universe“.

Trumps Worte über Frauen sorgen immer wieder für Irritationen

Andere Hinweise auf frauenfeindliches Verhalten beim US-Präsidenten hat es ebenfalls gegeben. So sagte Trump etwa laut einem Bericht der „Washington Post“ im Dezember 2005 bei einem Gespräch mit Radiomoderator Howard Stern über seine damals schwangere Ehefrau Melania, dass er ihr nach der Geburt „eine Woche geben“ werde, um körperlich wieder in Form zu kommen.

Er habe viele „wunderschöne Frauen gesehen, die nach der Geburt für den Rest ihres Lebens zu einem Schrecken geworden sind“, hieß es damals weiter von Trump. Erst auf Nachfrage von Sterns Co-Moderatorin Robin Quivers versicherte der Republikaner schließlich, dass er auch bei seiner Frau bleiben werde, wenn die körperlichen Spuren der Schwangerschaft länger sichtbar blieben. 

Der Artikel wurde mit dem Beitrag von Gavin Newsoms Presseteam aktualisiert.